© Foto von Esther Meier

Der 14. Juni 2023 wird schon früh beginnen: An verschiedenen Bahnhöfen werden Flyer verteilt und in Kita’s bekommt das Betreuungspersonal Kaffee und Kuchen serviert. Wer will, trägt lila; wer kann, legt die Arbeit nieder. Mitmachen ist überall möglich, sei es bei der unbezahlten Sorgearbeit oder während der bezahlten Erwerbsarbeit. Auch das Grüne Bündnis (GB) wird sich am Streik beteiligen. Regula Keller von der AG Frauenpolitik informiert: «Wir wollen gemeinsam an die Demo gehen und treffen uns am 10. Juni um 14:00 Uhr im Sekretariat, um ein Transpi zu malen.» Das GB wird auch an einem Stand auf dem Bundesplatz vertreten sein. Aktualisierte Informationen zu allen Vorbereitungen und Aktionen, die in Bern laufen, findest du hier.
Die Gewerkschaften rufen dieses Jahr ausdrücklich dazu auf, die Arbeit am Arbeitsplatz ganz oder teilweise niederzulegen. Angela Zihler von der Gewerkschaft VPOD sagt dazu: «Es ist für Lehrpersonen, Kinderbetreuerinnen, Gesundheitsfachleute nicht einfach, einen Tag lang zu streiken. Aber es sind viele Formen von teilweiser Arbeitsniederlegung möglich, bei denen niemand zu Schaden kommt.»

 

Schweizweit wurden mehrere «Streikzeiten» festgelegt:

10.46 Uhr Zusammenstehen und protestieren! 

Der Rentenunterschied zwischen Männern und Frauen liegt bei 34,6 %. Das bedeutet, dass die Frauen jeden Tag ihres Lebens 2 Stunden und 46 Minuten für Lohn arbeiten, ohne dass das ihre Rente verbessert. Wo immer du bist, könntest du um diese Zeit mit Kolleg*innen zusammenstehen und gegen diese Ungerechtigkeit protestieren. Eine Grundlage dazu bietet der Appell, den die nationalen Streikkollektive zusammengestellt haben.

12 Uhr Bundesplatz fest in der Hand von Frauen und queeren Personen

Auf dem ganzen Platz finden unterschiedliche Aktionen statt – bis zur Demonstration, die um 18 Uhr auf der Schützenmatte beginnt (Besammlung GRÜNE 17:30 Uhr unter der Brücke). Auch das GB wird mit einem Stand vertreten sein! Hier kannst du dich für eine Schicht einschreiben. 

13.33 Uhr feministische Landsgemeinde auf dem Bundesplatz

An der ersten feministischen Landsgemeinde der Schweiz werden die Forderungen an die Politik diskutiert und darüber abgestimmt. Zum Beispiel beträgt die Differenz des Einkommens zwischen Männern und Frauen auf die gesamte lebenslange Arbeitszeit 43,2 %. Gerechnet ist der Lohnunterschied unter Einbezug der Teilzeitarbeit, was die Ungerechtigkeit noch genauer abbildet. Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz auf Rang 28 von 30 Ländern. Umgerechnet auf einen Arbeitstag beträgt dieser Unterschied 3 Stunden und 27 Minuten. Das heisst, dass wir ab 13.33 Uhr gratis arbeiten.

15.00 Uhr Kinderwagen-Demo

Kinderwagen-Demo durch die Altstadt, Besammlung Bärengraben.

15.24 UHR KEIN LOHN? KEINE ARBEIT! ES SOLL LAUT WERDEN

Mit allen möglichen Lärminstrumenten soll es in der ganzen Schweiz einen gewaltigen Krach geben, damit die Wut zum Ausdruck kommt, weil es in der Gleichstellung so lahm vorwärtsgeht.

18 UHR PROTESTMARSCH DURCH DIE STADT BERN

Der Demozug beginnt um 18 Uhr auf der Schützenmatte und führt durch die Altstadt zurück auf den Bundesplatz (Besammlung GRÜNE 17:30 Uhr vor der Halle unter der Brücke). Um 17.00 Uhr findet auch ein gemeinsames Foto der GRÜNEN und dem GB mit den Transpis auf dem Bundesplatz statt.

 

Bettina Dauwalder, Redaktion grünlinks

Streik für FLINTAQ

Wie das feministische Streikkollektiv in seinem Aufruf schreibt: «Wir sind Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans, agender und queere Personen (FLINTAQ), mit oder ohne Partner*in, mit oder ohne Kinder; wir sind gesund oder krank, leben mit und ohne physische und psychische Beeinträchtigungen; wir sind jung, erwachsen, alt; wir sind Sexarbeiter*innen; wir sind Student*innen und Rentner*innen; wir sind in der Schweiz oder in einem anderen Land geboren und aufgewachsen; wir sind Migrant*innen und Geflüchtete, wir sind Teil unterschiedlicher Kulturen und haben unterschiedliche Herkünfte; wir sind lohnabhängig, selbstständig erwerbend oder erwerbslos arbeitend. Wir alle rufen auf zu einem grossen feministischen Streik am 14. Juni 2023!» Für solidarische cis-Männer besteht die Möglichkeit, im Hintergrund mitzuarbeiten, zum Beispiel an der Bar