Auftrag

Dem Gemeinderat wird folgender Prüfauftrag erteilt: 

  1. Zu prüfen ob auf Infrastrukturanlagen, namentlich auf Stütz-, oder Lärmschutzmauern, zwischen Tramgleisen, auf Parkplätzen, Kunstbauten etc. Solaranlagen installiert werden können (technische und juristische Voraussetzungen)
  2. Zu prüfen, wie gross der mögliche Energieertrag solcher PV-Anlagen wäre.
  3. Aufgrund der Antworten in Punkten 1 und 2 aufzuzeigen, unter welchen Voraussetzungen sich der Bau von Solaranlagen auf Infrastrukturen lohnen würde und wie er umgesetzt werden könnte.

Begründung

Damit die Vorgaben des Klimareglements eingehalten werden können, ist der Anteil an erneuerbarem, in der Stadt Bern produziertem Strom zu steigern. Das Solarpotential von Dachflächen wurde für die Stadt bereits berechnet und ist auf dem interaktiven Stadtplan von Bern abrufbar. Für Infrastrukturanlagen ist das Solarpotential in der Stadt Bern hingegen noch nicht im Detail analysiert worden. Schweizweit gibt es bereits Bestrebungen, Solaranlagen auf bestehende Infrastruktur zu
bauen. So hat die SBB vor kurzem die erste Solaranlage zwischen den Gleisen in Betrieb genommen [1]. Auch Mauern aller Art könnten sich potenziell zum Anbringen von Solarpanels eignen [2]. Sie hätten im Vergleich zu Dachflächen den Vorteil, dass sie durch die vertikale Ausrichtung vor allem in den Wintermonaten viel Strom liefern würden. Auch grössere Parkflächen könnten überdacht und mit Solarpanels ausgerüstet werden [3]. Da es momentan wegen übergeordnetem Recht nicht möglich
ist, eine Solarpflicht für Wohnhäuser einzuführen, sind alle Alternativen für den Ausbau von Solarenergie zu prüfen. Es ist deshalb wichtig in der Stadt Bern das Potential von Solaranlagen auf Infrastruktur zu kennen und gegebenenfalls zu nutzen.

Bern, 26. Juni 2025

[1] „Erste Solaranlage der Schweiz auf Bahngleis geht in Betrieb“ / SRF

[2] Photovoltaik-Anlagen an Strasseninfrastruktur / Kanton Zürich

[3] Solarcarports: aus Parkplatz mach‘ Kraftwerk / energieschweiz