Motion: Solaranlagen auf burgerlichen Dächern
Franziska Geiser (GB), Sarah Rubin (GB), Anna Jegher (JA)
Auftrag
Dem Gemeinderat wird wie folgt beauftragt:
- Der Gemeinderat handelt einen Vertrag mit der Burgergemeinde aus, in dem geregelt ist, dass die Burgergemeinde bis 2040 auf allen geeigneten Dächern ihrer Liegenschaften Solaranlagen installiert.
Begründung
Die Stimmbevölkerung der Stadt Bern hat am 9. Februar 2025 der kantonalen Solarinitative zugestimmt und damit den Willen ausgedrückt, dass bis 2040 auf allen geeigneten Dächern Solaranlagen installiert werden sollen. Aktuell sind nur auf 6,7 Prozent der geeigneten Dächern Solaranlagen installiert – das heisst, in den nächsten 15 Jahren braucht es einen riesigen Effort, um das Ziel bis 2040 tatsächlich zu erreichen. Mit der fristgerechten Umsetzung der Solarinitiative wäre zudem ein wichtiger Schritt für ein weiteres Ziel, die Klimaneutralität der Stadt Bern bis 2045, getan. Dieses Ziel steht im Klimareglement der Stadt Bern, das ebenfalls von den Stimmbürgerinnen verabschiedet wurde. Bern steht also in der Pflicht. Um bis 2040 Solaranlagen auf allen geeigneten Dächern zu installieren, ist die Stadt auf private Besitzerinnen angewiesen, denen die meisten Liegenschaften der Stadt gehören – unter anderen die Burgergemeinde: Sie besitzt ca. 90 Liegenschaften in Bern und ist somit eine der grössten Playerinnen auf dem Liegenschaftsmarkt jedoch ist bisher kaum eines ihrer Gebäude mit einer Solaranlage bestückt. Um das Ziel der Solarinitiative und die Klimaneutralität rechtzeitig erreichen zu können, muss sich das ändern. «Die Burgergemeinde leistet ein vielseitiges Engagement im sozialen, kulturellen, wissenschaftlichen und ökologischen Bereich». So beschreibt die Burgergemeinde auf ihrer Website ihre Aufgaben [1]. Zum Engagement im ökologischen Bereich muss der Solarausbau unbedingt gehören. Offenbar ist die Burgergemeinde zu diesem Schritt gewillt: Gegenüber Der Bund/BZ gibt Simon Hosmann, stellvertretender Domänenverwalter der Burgergemeinde, am 31. Mai 2025 die Auskunft, die Burgergemeinde habe auf einem
Wohnhaus im Kleefeld eine Solaranlage in Betrieb genommen und sei an sechs weiteren Projekten dran. Geplant sind darüber hinaus Solaranlagen auf dem Naturhistorischen Museum und auf dem Burgerspittel im Viererfeld. Simon Hosmann gibt an, dass bei jedem Bauprojekt geprüft werde, ob Solarstrom in Frage komme. Gleichzeitig macht Hosmann aber klar, dass sich Solaranlagen finanziell rechnen müssten und die Burgergemeinde keinen Aktivismus betrieben. [2] Solange die Burgergemeinde «Aktivismus» und finanzielle Überlegungen gegen die Erreichung der Klimaziele abwägt, wird es mit dem Solarausbau wohl nur langsam weitergehen. Finanzielle Erwägungen scheinen zudem ziemlich kurzfristig zu sein – längerfristig sind die Auswirkungen der Klimakrise – zum Beispiel Hitze oder Starkregen – wohl teurer als das Installieren von Solaranlagen auf allen Dächern. Aus diesem Grund halten wir es für nötig, dass die Burgergemeinde vom Gemeinderat stärker in die Verantwortung genommen und verpflichtet wird, bis 2040 auf allen geeigneten Dächern Solaranlagen zu installieren.
Bern, 26. Juni 2025