Motion Fraktion GB/JA! (Ursina Anderegg, GB)

Von Barcelona bis Oslo, von Fez bis Gent – immer mehr Städte verbannen Autos aus der Innenstadt. Sie verbessern so die Lebensqualität ihrer Bewohner*innen und den Klimaschutz, verhindern Unfälle, vermeiden Lärm.

Autofreie Innenstädte bedeuten auch mehr Platz: Sie sind attraktive Aufenthaltsorte, belebt von Fussgänger*innen, Velo- oder Rollstuhlfahrer*innen, ungefährlich für Kinder, Flaneur*innen, Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Auch Läden und Gastronomiebetriebe profitieren von mehr Laufkundschaft und mehr Platz für Aussenbestuhlung.

Die Berner Altstadt ist zwar verkehrsberuhigt – doch Verkehrsberuhigung ist ein Konzept des 20. Jahrhunderts. In den letzten 20 Jahren hat sich vor allem die Untere Altstadt stark gewandelt: Die Gassen sind belebt, an langen Sommerabenden reihen sich beispielsweise in der Rathausgasse Stuhl an Stuhl, Menschen sitzen draussen vor den Restaurants und Bars. Die Altstadt ist längst zu einem Aufenthaltsort ihrer Bevölkerung und Besucher*innen geworden. Durchgangsverkehr und parkierte Autos führen dabei zu Unfällen, nehmen Platz weg und beeinträchtigen die Aufenthaltsqualität massiv. Der nächste Schritt ist deshalb fällig: Von der Verkehrsberuhigung zur Verkehrsbefreiung.

Mehr als 30 Gewerbetreibende der Altstadt haben ein Manifest unterschrieben, in dem sie der Forderung nach einer autofreien Altstadt Nachdruck verleihen. Sie bringen drei Gründe für ihr Anliegen an: Erstens entstehen eine höhere Aufenthaltsqualität und weniger Unfallgefahr für Fussgänger*innen und damit gibt es mehr Laufkundschaft. Zweitens sind keine parkierten und durchfahrenden Autos der Aussenbestuhlung mehr im Weg und die Gäste geniessen eine höhere Aufenthaltsqualität. Drittens wird die Anlieferung in einer autofreien Altstadt vereinfacht, da es keine Störungen durch Durchgangsverkehr und parkierte Autos mehr gibt.

Wir fordern deshalb vom Gemeinderat:

  • Die Altstadt soll für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden.
  • Zubringer- und Wirtschaftsverkehr sollen weiterhin möglich sein.

Das Manifest mit allen Unterzeichnenden zum Download

Bern, 12. September 2024