Die Stadt Bern hat in den letzten Jahren viel in die Verbesserung der Veloinfrastruktur investiert. Das Ziel, dass Menschen von 8 bis 80 gefahrenlos durch die Stadt fahren können, ist jedoch noch nicht erreicht. Vor allem starkbefahrene Kreuzungen sind für ungeübte Velofahrende eine grosse Herausforderung. Diese sicherer und einfacher befahrbar zu machen, muss darum eine Priorität der Veloförderung sein. Wie dies gehen könnte, zeigen Beispiele aus dem Ausland: Der sogenannte “Hollandknoten” trennt die Velofahrspuren im Kreuzungsbereich vom MIV ab. Dies macht Kreuzungen für Velofahrende sicherer.

Die neue Version des Masterplans Veloverkehr führt den “Hollandknoten” als Lösung für sehr stark belastete Knoten auf. Diese Art der Veloführung ist neu für die Schweiz. Eine Studie des ASTRA [1] hat verschiedene Varianten von getrennter Veloführung bei Knoten untersucht und empfiehlt nun, mittels Pilotprojekten die neuen Lösungen zu testen. Um einen «Hollandknoten» als Pilotprojekt umzusetzen, bedarf einer Sonderbewilligung des ASTRAs.

Bern muss als Velohauptstadt mit gutem Beispiel vorangehen und solche Pilotprojekte umsetzen, mit dem Ziel möglichst rasch Erfahrungen zu sammeln mit dem in Holland so erfolgreichen Modell. So kann das Velofahren in der Stadt für alle sicher sein.

Der Gemeinderat beauftragt:

  1. zu prüfen, welcher Verkehrsknoten sich am besten eignet, um ein Pilotprojekt “Hollandknoten” zeitnah umzusetzen.
  2. auszuarbeiten welche Schritte notwendig sind, um dieses Pilotprojekt umzusetzen (inkl. Bewilligung des ASTRA).
  3. aufzuzeigen in welchem Zeithorizont eine solche Umsetzung möglich ist.
  4. bei positiver Prüfung einen entsprechenden Projektierungskredit zu beantragen.
  5. aufzuzeigen, wie an möglichst vielen geeigneten Kreuzungen ein “Hollandknoten” umgesetzt werden kann.

Bern, 23.01.2025

Erstunterzeichnende: Nora Joos, Katharina Gallizzi, Michael Ruefer

[1] Bundesamt für Strassen ASTRA, Feb. 2022, “Entflechtung der Veloführung in Kreuzungen”