Medienmitteilung zur Neuregelung Tagesbetreuung: Gute Stossrichtung wird durch Sparvorhaben gefährdet
Das Grüne Bündnis GB begrüsst die vom Gemeinderat vorgeschlagene Schulstrukturreform, die die Verankerung im Quartier stärkt, die Kompetenzen der verschiedenen Gremien klärt und deren bessere Unterstützung durch die Stadt vorsieht. Auch bei der schulergänzenden Kinderbetreuung sind Verbesserungen vorgesehen, das GB befürchtet jedoch, dass die Betreuungsqualität durch die kantonale und gemeinderätliche Sparlogik gefährdet ist.
Der Gemeinderat schlägt eine umfassende Schulreglementsrevision vor, die Verbesserungen mit sich bringt. Das Grüne Bündnis begrüsst die Beibehaltung der quartierverankerten Schulkommissionen, die künftig vom Schulamt mehr Unterstützung erhalten und so professioneller arbeiten können. Auch dass die Zuständigkeiten der verschiedenen Gremien geklärt werden, ist ein wichtiger Schritt hin zu professionellen städtischen Bildungsstrukturen.
Kritischer sieht das GB die vorgesehenen Anpassungen bei den Betreuungsangeboten für Schulkinder. Zwar begrüsst das GB, dass Bildung und Betreuung stärker als Einheit behandelt und entsprechend organisiert werden sollen. Insbesondere der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz während 50 Wochen pro Jahr ist ein grosser Fortschritt. Doch das GB ist konsterniert darüber, dass der Kanton mit dem Streichen des Tagiangebots erneut im Rahmen einer Reform spart und wieder zusätzliche Kosten auf die Gemeinden abwälzt. Dass der Gemeinderat diese Sparlogik mitträgt und – auch im Rahmen von Sparprogrammen – bei Betreuungsqualität Abstriche in Kauf nimmt und Druck auf Personal und Elterntarifen machen will, ist für das GB inakzeptabel. Bei der schulergänzenden Kinderbetreuung muss eine Anpassung nach oben, an die bisherig gute Qualität der Tagis, insbesondere bezüglich Betreuungsschlüssel, und nicht nach unten an die minimalen kantonalen Vorgaben geschehen.
Das GB ist dezidiert der Meinung, dass Kinderbetreuung ebenso wie die schulische Bildung allen Kindern zugutekommen muss und dass im Idealfall die öffentliche Hand die Kosten dafür trägt und nicht die Familien. Zugängliche Angebote erhöhen die Chancengerechtigkeit der Kinder und ermöglichen die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie der Eltern, was gleichstellungspolitisch wichtig ist.
Das GB wird sich weiterhin für eine qualitativ gute und für alle zahlbare familien- und schulergänzende Kinderbetreuung mit guten Arbeitsbedingungen einsetzen und im Rahmen der Budgetdebatte sowie in der Beratung dieses Geschäftes im Stadtrat jegliche Sparmassnahmen auf Kosten von Kindern, Personal und Familien vehement bekämpfen.