
Merci Rahel und Ursina für 6 Jahr – es het gfägt!
Im Oktober 2018 haben Rahel Ruch und Ursina Anderegg gemeinsam mit vielen Ideen und Tatendrang das Präsidium des GB übernommen. Nun, nach mehr als sechs Jahren, gibt es einen Wechsel im Präsidium – Zeit zurückzuschauen.
Damals beim Antritt hatte RGM vier von fünf Gemeinderatssitze inne, die Klimastreikbewegung nahm rasant Fahrt auf und im Juni 2019 erlebte die Schweiz den grössten feministischen Streik aller Zeiten. Das alles spielte dem GB in die Hände: Franziska Teuscher wurde 2020 als Gemeinderätin mit dem besten Resultat wiedergewählt, und das GB verbuchte einen Sitzgewinn im Stadtrat. Ursina und Rahel haben in ihren 6,5 Jahren Co-Präsidium jedoch gezeigt, dass sie es auch mit Gegenwind aufnehmen können. Das GB stand vor einem Generationenwechsel und zudem galt es nicht nur, die RGM-internen Spannungen zu meistern; auch aus den Medien wehte dem angeblich „macht-verwöhnten“ RGM ein immer kühlerer Wind entgegen.
Das erklärte Ziel des Co-Präsidiums war, die Stadt Bern als „Labor“ für zukunftsfähige Ideen zu nutzen. Aufgrund der Sparpolitik des Gemeinderats drohte dieses Ziel jedoch in weite Ferne zu rücken. Rahel und Ursina blieben der eigenen und der GB-DNA treu und verknüpften ökologische mit sozialen Fragen – manchmal im Alleingang, oft aber in Bündnissen. So haben wir gemeinsam die Stadt Bern weiterentwickelt, parteipolitische Finanzierung transparent gemacht, Liegenschaften gekauft und Schulhäuser saniert, bei den Sparmassnahmen das Schlimmste verhindert und beim Klimaschutz den Druck für mehr Tempo aufrechterhalten.
Rahel und Ursina haben gezeigt, dass es kein Widerspruch sein muss, eine klare Linie zu haben und Mehrheitspolitik zu betreiben. Und dass das alles trotz viel Arbeit auch unheimlich viel Spass machen kann! 2024 war der vorerst letzte Beweis ihres strategischen Gespürs und politischen Könnens: Das GB hat unter ihnen erfolgreich die Mindestlohn-Initiative mitlanciert, die Klimagerechtigkeitsinitiative ins Trockene gebracht und mit einer fulminanten Wahlkampagne den Gemeinderatssitz und die Stadtratssitze verteidigt. Merci Ursina und Rahel für eure Arbeit, euren Mut und eure Ideen!
Stefan Dietiker, Redaktion grünlinks