
«Die Klimakrise hat mich stark politisiert.»
Das GB hat bei den Wahlen seine zehn Stadtratssitze verteidigt und Ursina Anderegg wurde in den Gemeinderat gewählt. Ihren Sitz übernimmt nun Mirjam Läderach. Wir haben bei der Neuen in der GB-Fraktion nachgefragt.
grünlinks: Mirjam, wer bist du?
Mirjam Läderach: Uff, das ist aber eine grosse Frage! Ich arbeite beim WWF Bern und bin dort für Kampagnen und den Fachbereich Klima- und Energie zuständig. Momentan arbeite ich an der Kampagne zur Berner Solar-Initiative mit, über die wir am 9. Februar abstimmen.
Ich bin vor bald 12 Jahren nach Bern gekommen, um zu studieren. Ich habe in Bern und Kopenhagen Geografie und Klimawissenschaften studiert. Die Klimakrise hat mich stark politisiert. Nachdem ich aus Kopenhagen zurück nach Bern gekommen bin, war für mich klar, dass ich politisch aktiv werden will. Es ist zentral, dass wir die Klimakrise auch auf lokaler Ebene angehen; hier können wir konkrete Projekte umsetzen. So bin ich vor fünf Jahren zum GB gestossen.
grünlinks: Dies kannst du nun ab dem 23. Januar 2025 in Angriff nehmen, dann sitzt du erstmals als gewählte Stadträtin im Ratssaal. Auf was freust du dich und wo willst du bei deiner Arbeit Schwerpunkte setzen?
Mirjam Läderach: Erst einmal freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Fraktionskolleginnen. Ich war noch nie in einem Parlament und muss daher sicher viel Neues lernen und mich in der parlamentarischen Arbeit zurechtfinden. Aufgrund meiner Ausbildung und beruflichen Tätigkeit liegen mir die Themen rund um die Eindämmung der Klimakrise sowie Energiefragen am nächsten. Ich sehe die Arbeit im Stadtrat aber auch als Chance, für mich neue kommunale Themen und Projekte kennenzulernen und die Politik des GB in anderen Bereichen wie etwa der Gleichstellung zu vertreten.
grünlinks: Im Herbst haben wir unsere bisherigen Stadträtinnen gefragt, wie das Bern ihrer Träume aussieht. Nun geht die Frage auch an dich: Was zeichnet das Bern deiner Träume aus?
Mirjam Läderach: Wenn ich wünschen dürfte, dann wäre Bern eine Stadt, in der alle Bewohner*innen gerne leben und eine Stadt, die mutige Schritte in der Klimapolitik macht. Für mich bedeutet das unversiegelte Plätze, auf jedem Dach eine Solaranlage, nur wenig Autos aber dafür viele Leute, mit dem Fahrrad oder zu Fuss zur Arbeit gehen können. Ich wünsche mir auch eine Stadt ohne Armut, in der Gleichstellung gelebt wird und die Menschen unabhängig von Herkunft mitmachen und mitbestimmen können. Kurz: ein Bern, das links ist und links bleibt!
Stefan Dietiker, Redaktion grünlinks