Interfraktionelle Motion: Koexistenz auf der Thunstrasse verwirklichen
Mirjam Läderach (GB), Nora Joos (JA)
Auftrag
Der Gemeinderat wird beauftragt, dem Stadtrat eine Vorlage zur besseren Koexistenz auf der Thunstrasse zwischen Thunplatz und Burgernzielkreisel vorzulegen mit folgenden Massnahmen:
- Beidseitig durchgehende Velospuren im heutigen Strassenbereich
- Die Reduktion von MIV-Fahrspuren
- Die Einführung von Tempo 30
- Ergänzung der Baumallee entlang der Thunstrasse zwischen Brunnadern- und Muristrasse
- Weitere Massnahmen, die der Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität dienen (bessere Durchfahrtsmöglichkeiten für den öffentlichen Verkehr, behindertengerechte Haltestellen, attraktivere Führung des Fussverkehrs, geringere Trennwirkung der Fahrspuren, Eindämmung des Ausweichverkehrs, bessere Vernetzung von Grünräumen).
Begründung
Es gibt in der Stadt Bern kein mit der Thunstrasse vergleichbarer Abschnitt des Basisnetzes, welcher so direkt durch Wohnquartiere führt, ähnlich starke Verkehrsbelastung aufweist und auf welchem in den letzten Jahriehnten sowenig Verbesserungen umgesetzt wurden. Dabei forderte bereits eine 2006 eingereichte und 2007 überwiesene Motion die gleichen Massnahmen. Denn, so die damalige Begründung, Hauptstrassen in Quartieren sind auch Stadträume, in welchen sich städtisches Leben abspielt. Die zusätzliche Aufwertung des Stadtraumes durch die Überbauung Burgernziel war bereits damals absehbar und die Ergänzung der Baumallee von Beginn weg als integraler Teil vorgesehen.
- Die Entwicklungen den letzten 20 Jahren haben die Voraussetzungen für eine rasche Umsetzung des Auftrags markant verbessert:
- Der MIV auf der Thunstrasse ist seit Jahren rückläufig.
- Der Ausbau der Nationalstrassen auf 8 Spuren zwischen VVankdorf-Schönbühl ist vom Tisch, der VVankdorf-Knoten (Spaghetti-Monster) wird breit abgelehnt
- Das Bundesgericht stützt Tempo 30 in der Brunnadernstrasse mit öffentlichem Verkehr.
- Die Fortsetzung Ostring von Burgernzielplatz und Freudenbergerplatz wurde bereits mit Velospuren ergänzt, die Tramhaltestelle leicht verschoben und hindernisfrei ausgestaltet.
Gleichzeitig hat die veränderte Wohnsituation entlang der Thunstrasse die Dringlichkeit der Massnahmen weiter erhöht: Mit der Fertigstellung der Überbauung Burgernziel sind über hundert neue Wohnungen bezogen worden. Entlang der Thunstrasse hat sich eine Ladenzeile etabliert mit Migros, Restaurant, Apotheke, Möbelgeschäft. Zudem sorgen eine Kita, eine Tagesschule und ein Fitnesscenter für viel Fuss- und Veloverkehr. Der kümmerliche Kiesstreifen mit Sträuchern erfüllt den Anspruch auf Aufenthaltsqualität in einem städtischen Raum in keiner Weise.