Synergien bei Informatik-Entwicklungen mit anderen Schweizer Städten und Gemeinden nutzen
Interfraktionelle Motion Fraktion GFL/EVP, SP, GB/JA!, BDP/CVP, SVP, FDP (Lukas Gutzwiller/GFL, Matthias Stürmer/EVP, Halua Pinto de Magalhães/SP, Leena Schmitter/GB, Judith Renner-Bach/BDP, Simon Glauser/SVP, Dolores Dana/FDP)
Regelmässig steht die Stadt Bern vor der Herausforderung Informatik-Lösungen, insbesondere Fachapplikationen, weiterzuentwickeln. Diese Weiterentwicklungen können sehr teuer sein wie beispielsweise die aktuellen Kosten für das KlientInneninformationssystems KISS mit knapp 2.5 Millionen Franken zeigen. Gleichzeitig wird KISS auch in den Agglomerationsgemeinden wie beispielsweise durch die Stelle Arbeitsmarktintegration AMI Ittigen (Zusammenschluss mehrerer Gemeinden) genutzt.
Ein positives Beispiel ist der auf Open Source Software basierende Internet-Auftritt und das Intranet der Stadt Bern, die in weiten Teilen von Weiterentwicklungen durch den Kanton Zug und anderen Behördenmitgliedern des Vereins OneGov.ch profitierten. Dies zeigt auf, dass es für die Steuerzahlenden sinnvoll ist, wenn Behörden Fachapplikationen unter einer Open Source Lizenz freigeben und die Weiterentwicklung zusammen mit anderen Städten und Gemeinden anstreben.
Sowohl die Finanzen der Stadt Bern wie auch jene des Kantons sind beschränkt und es ist ineffizient, wenn jede Gemeinde ihre eigenen Informatik-Lösungen im Alleingang entwickeln. Die Stadt Bern sollte deshalb aktiv zusammen mit anderen Städten und Gemeinden die Weiterentwicklung von ihren Fachapplikationen koordinieren um letztlich Kosten zu sparen.
Wir bitten deshalb den Gemeinderat:
1. darzustellen, wie viele Gelder in den letzten fünf Jahren in die Weiterentwicklung von Fachapplikationen in allen Direktionen investiert wurden und sowohl aufzuführen für welche Fachapplikationen mehr als CHF 100‘000 während den letzten fünf Jahren ausgegeben wurden, als auch bei wem das Urheberrecht dieser Applikationen liegt.
2. in Zukunft sicherzustellen, dass vor jeder Kreditbeantragung für die Entwicklung von Fachapplikationen für über CHF 300‘000 systematisch abgeklärt wird, welche Synergien und Kofinanzierungen mit anderen Städten und Gemeinden möglich sind und dies jeweils im Antrag darzustellen.
3. anzustreben, dass das Urheberrecht von allen von der Stadt finanzierten Software-Entwicklungen und -Anpassungen bei der Stadt Bern zu liegen kommt.
Bern, den 14. März