In der Stadtverwaltung werden Abwesenheiten aufgrund von Mutterschaftsurlaub oft nicht durch zusätzliche Ressourcen in Form einer befristeten Anstellung einer Vertretung oder einer vorüber-gehenden Erhöhung der Pensen anderer Mitarbeitender überbrückt. Dies bedeutet eine unnötige Mehrbelastung von Teamkolleg*innen, die die Lücke füllen müssen, was zu Vorurteilen gegenüber schwangeren Frauen und Skepsis bezüglich Vereinbarkeit von Beruf und Karriere führen kann. Zudem wird damit riskiert, dass Qualität und Kontinuität in Frage gestellt werden. Dies ist umso unverständlicher, da der Ausfall während 14 Wochen zu 80 Prozent durch die Mutterschaftsversi-cherung finanziell abgegolten wird – die Stadtverwaltung sich also eine Stellvertretungslösung mit zusätzlichen Stellenprozenten problemlos leisten könnte.

Wir bitten den Gemeinderat deshalb um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie viele Mitarbeiter* innen haben 2019 und 2020 in der Stadtverwaltung Mutterschaftsoder Vaterschaftsurlaub bezogen?
2. Wie viele Abwesenheiten aufgrund von Mutterschafts- oder Vaterschaftsurlaub wurden 2019 und 2020 durch die Erhöhung von Stellenpensen oder durch eine zusätzlich angestellte Ver-tretung aufgefangen?

Ist der Gemeinderat bereit, konsequent Ressourcen bereitzustellen, um Abwesenheiten aufgrund von Mutterschafts- oder Vaterschaftsurlaub mittels zusätzlichen Stellenprozenten oder der Anstel-lung einer Stellvertretung zu überbrücken? Wenn nein, weshalb nicht?

Bern, 01. Juli 2021
Erstunterzeichnende: Regula Bühlmann