Die Sanitätspolizei als Bereich von Schutz und Rettung Bern ist verantwortlich für alle Unfall-, Notfall- und Krankentransporte in der Region Bern. Das Einsatzgebiet umfasst 38 Gemeinden – auch die Gemeinde Ostermundigen – mit rund 320’000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Bei einer notwendigen Verlegung vom Geburtshaus Luna in Ostermundigen in ein Spital kommt die Sanitätspolizei deshalb in jedem Fall zum Einsatz.

Das Geburtshaus Luna wurde vor rund 20 Jahren in Biel eröffnet. Seit 2017 befindet es sich an der Oberdorfstrasse 56 in Ostermundigen. Mit seinen 38 Mitarbeitenden bietet es ein umfassendes und ganzheitliches Angebot rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Es ergänzt damit die Angebote der Spitäler und steht auf der Spitalliste des Kantons Bern. Im 2021 kamen im Geburtshaus Luna 253 Kinder auf die Welt und weitere 152 Frauen wurden vor oder nach der Geburt betreut. Dieses ergänzende Angebot zur Geburt im Spital oder zu Hause wird sehr geschätzt.

Das Geburtshaus Luna hat im Februar 2019 einen Kooperationsvertrag mit der (damaligen) Sanitätspolizei der Stadt Bern abgeschlossen. Dies ist eine Voraussetzung für die Erteilung der Betriebsbewilligung. Im Mai 2021 hat Schutz und Rettung Bern dem Geburtshaus Luna mitgeteilt, dass bei einer Weiterführung des Vertrages die Kosten für die Vorhalteleistungen in der Höhe von 22’500 Franken (exkl. MWSt) zu übernehmen sind. Da im Kündigungs-schreiben keine Frist gesetzt wurde und das Geburtshaus Luna nicht sofort reagiert hat, erfolgte im Juni 2021 die Kündigung des Vertrages. Das Geburtshaus Luna hat sich anschliessend bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen. Schutz und Rettung Bern hält aber an der Kündigung des Vertrages fest. Damit erfüllt das Geburtshaus Luna eine Voraussetzung für die Betriebsbewilligung nicht mehr. Die Weiterexistenz ist damit akut gefährdet. Eine Weiterführung des Kooperationsvertrags ist in erster Linie eine Übergangslösung, bis das Hauptproblem auf kantonaler Ebene gelöst wird.

Das Weiterbestehen des Geburtshauses Luna darf nicht an einer formalen Voraussetzung und am Willen von Schutz und Rettung Bern zur Weiterführung des Kooperationsvertrages scheitern. Umso mehr, als das Geburtshaus Luna bereit ist, die geforderten 22‘500 Franken pro Jahr zu leisten.

Der Gemeinderat wird deshalb aufgefordert, den Kooperationsvertrag zwischen dem Geburtshaus Luna und Schutz und Rettung Bern unverzüglich zu erneuern.

 

Begründung der Dringlichkeit:

Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern hat den Entzug der Betriebsbewilligung für das Geburtshaus Luna in Ostermundigen in Aussicht gestellt. Damit die kurzfristige Schliessung vermieden werden kann, muss der Kooperationsvertrag zwischen Schutz und Rettung Bern und dem Geburtshaus Luna unverzüglich erneuert werden.

 

Bern, 13. Januar 2022