Motion Fraktion GB/JA! (Lea Bill und Katharina Gallizzi, GB): Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum erhöhen – gendergerechte und diversitätsbewusste Verkehrsschilder auch für Bern

Mitte Januar 2020 hat Genf als erste Schweizer Stadt die Hälfte der Fussgängerschilder mit dem „Mann mit Hut“ ausgetauscht und an ihre Stelle Verkehrsschilder montiert mit unterschiedlichsten Personen darauf: Da passiert zum Beispiel eine ältere Frau mit Stock die Strasse oder eine Schwangere oder ein lesbisches Paar.

Genf hat damit umgesetzt, was das Grüne Bündnis für die Stadt Bern bereits 2007 gefordert hat: Um die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum zu erhöhen, sollen künftig Verkehrsschilder gendergerecht sein[1]. Der damals eingereichte Vorstoss wurde jedoch nie umgesetzt und Berns Strassenschildern werden nach wie vor von Darstellungen von Männern dominiert. Dies ist bedauerlich, denn Bilder prägen unsere Vorstellung von der Welt, daher soll die öffentliche Bildsprache auch geschlechtergerecht und diversitätsbewusst sein. Die ständig wiederkehrende Darstellung des „Mannes mit Hut“ zementiert Geschlechter-Stereotypen und suggeriert indirekt, dass der öffentliche Raum vor allem den Männern gehört. Und zwar jenen ohne Rollstuhl.

Was Genf kann, kann die Stadt Bern auch:  Die Unterzeichnenden fordern deshalb den Gemeinderat dazu auf, eine gendergerechte und diversitätsbewusste Beschilderung umzusetzen.

Bern, 23. Januar 2020

[1] 2007.SR.000092: Postulat Fraktion GB/JA! (Natalie Imboden/Christine Michel, GB): Frauenpräsenz im öffentlichen Raum: Verkehrsschilder und Piktogramme sollen künftig geschlechtergerecht sein