Öffentlich finanzierte Sportangebote sollen Frauen und Männern gleichermassen zur Verfügung stehen. Politikerinnen des Grünen Bündnis (GB) reichen im Nationalrat, Grossrat und Stadtrat entsprechende Vorstösse ein.

Sport ist weder geschlechtsneutral noch geschlechtergerecht organisiert. Vielmehr herrscht in Bezug auf Organisation und Finanzierung sowohl des Spitzen- als auch des Breitensports nach wie vor Geschlechterblindheit. Eine 2002 im Auftrag des Eidgenössichen Gleichstellungsbüros EBG in der Abteilung Jugend und Sport im BASPO durchgeführte Budgetanalyse hat aufgezeigt, dass dort keine Chancengleichheit der Geschlechter herrscht. Weitere ähnliche Untersuchungen hat es seither nicht gegeben. Das Grüne Bündnis (GB) fordert deshalb, dass die Sportförderung umfassend auf Geschlechtergerechtigkeit untersucht wird.

Die Stadt Bern gibt jährlich ca. 28’000’000 Franken für den Breitensport aus. Das GB befürchtet, dass Männer und Frauen, Mädchen und Jungen nicht in gleichem Masse von diesen Angeboten profitieren. So nutzen Frauen eher Low Level-Angebote und treiben Sport tendenziell ausserhalb von Vereinen. Sportanlagen wie Turnhallen und Fussballfelder stehen jedoch vorwiegend Sportvereinen zur Verfügung. Beispielsweise im Fussball klagen Frauenvereine, dass sie vermehrt zu Randzeiten trainieren oder auf periphere Fussballfelder ausweichen müssen, da zentrale Fussballfelder während attraktiven Zeitfenstern mehrheitlich vom Männerfussball genutzt werden.

Die Neuauflage des Aktionsplans zur Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Bern verlangt, dass Frauen und Männer gleichermassen Zugang zu öffentlichen Ressourcen und Dienstleistungen der Verwaltung haben und diese auch in Anspruch nehmen. Für den Sportbereich sieht er vor, die Nutzung der Angebote der Sportförderung statistisch zu erfassen und nach Geschlecht und Herkunft aufzuschlüsseln.

Die Fraktion GB/JA! fordert deshalb den Gemeinderat auf, die Chancengleichheit in der städtischen Sportförderung umfassend zu überprüfen. Analoge Vorstösse reichen GB-Politikerinnen auf nationaler und kantonaler Ebene ein.

Vor der Stadtratssitzung, um 16.30 Uhr, führt das GB zudem eine Aktion vor dem Rathaus durch, um auf die Genderproblematik im Sport aufmerksam zu machen. Die Aktion eignet sich gut für Bildmaterial. Wir würden uns freuen, Sie an der Aktion begrüssen zu dürfen.