Wohnen im Zentrum ist nicht nur attraktiv, sondern auch ökologisch sinnvoll. Das Grüne Bündnis (GB) unterstützt daher die Überbauung des Vierer- und Mittelfeldes und die Schaffung einer dichten, urbanen Siedlung mit attraktivem Grün- und Freiraum. An der heute vom Gemeinderat vorgestellten Planung sind aber noch dringend Verbesserungen nötig, damit in der Länggasse ein sozial und ökologisch zukunftsweisendes Quartier entsteht.

Die Planung einer sozialen und ökologischen Stadtentwicklung bedingt heute die Einhaltung der Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft, ein hoher Anteil an gemeinnützigen Wohnbauträgern, eine gute Mischung der Nutzungen (öffentlich, gewerblich, privat) sowie eine soziale Durchmischung des Quartiers mit verschiedenen Wohnangeboten. Zu den ökologischen Kriterien gehören eine autoarme Planung (max. 0.3 PP/Wohnung), ein nachhaltiges Energiekonzept, aber auch ein haushälterischer Umgang mit dem individuellen Wohnflächenbedarf und eine hohe Ausnützungsziffer. Bezogen auf die Energie, Mobilität und Ausnützungsziffer hat die Planung Vierer- und Mittelfeld noch nicht den vom GB mehrfach geforderten ökologischen Standard erreicht. Das GB wird sich deshalb im weiteren Prozess für folgende Verbesserungen einsetzen:

  • Für das neue Quartier auf dem Mittel- und Viererfeld ist das Label „2000-Watt-Areal“ zwingend anzustreben.
  • Sowohl auf dem Vierer- wie auch auf dem Mittelfeld ist autoarmes Wohnen zu realisieren.
  • Auch auf dem Viererfeld muss maximal verdichtet werden.

Das GB begrüsst die bei der Neueinzonung des Viererfeldes vorgesehene Reservation von 50% der Wohnfläche für gemeinnützige Wohnbauträger. Die vom Stadtrat überwiesen Motion bezieht sich allerdings sowohl auf das Vierer- wie auf das Mittelfeld. In einem interfraktionellen Vorstoss hat das GB die Prüfung des Neufeldes als Standort für die Schwimmhalle gefordert. Das Mittelfeld erachten wir ebenfalls als geeignet. Unabhängig der Standortfrage ist für das GB klar, dass die Schwimmhalle ein Vorzeigeprojekt werden soll, welches höchste energetische und ökologische Anforderungen erfüllt.

Die Stadt Bern wird das Vierer- und Mittelfeld im Baurecht an Investoren abgeben. Ein Verzicht auf strenge soziale und ökologische Auflagen gegenüber den Baurechtsnehmern wäre für das GB eine verpasste Chance. Diverse innovative Arealentwicklungen in der ganzen Schweiz zeigen, dass es genügend Investoren gibt, die sich für die Realisierung von sozial und ökologisch nachhaltigen Quartieren interessieren (z.B. Greencity Zürich, Erlenmatt-West Basel, Eikenott Gland, Hero-Areal Lenzburg, Richti-Areal Wallisellen).

Überwiesene GB-Vorstösse zum Mittel- und Viererfeld:

  • Interfraktionelle Motion GB/JA!, SP 2013 „Gemeinnützige Wohnungen auf dem Mittel- und Viererfeld“
  • Motion GB 2007 „Überbauungsordnung für eine zukunftsfähige und nachhaltige Siedlung auf dem Viererfeld“
  • Postulat GB 2004 „Viererfeld Süd: Autofreies Wohnen ermöglichen“