Die TX Group erwirtschaftet seit Jahren hohe Gewinne, 2019 waren es beispielsweise 54 Millionen, 2020 wurde zwar ein Verlust ausgewiesen, doch dies vor allem, um Sparmassnahmen zu rechtfertigen. Der Konzern profitiert von Kurzarbeitsentschädigungen, baut gleichzeitig schweizweit Stellen ab, doch Verleger Supino kassiert ein Jahressalär von 1.6 Millionen und den Aktionär*innen wurden trotz Corona 37.1 Millionen Dividenden ausbezahlt. Der Abbau bei den beiden Berner Zeitungen zeigt, dass der Medienkonzern einzig auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtet ist und kein Interesse an Qualitätsjournalismus hat. Die Aufrechterhaltung der beiden Titel ist bei einem Stellenabbau von 20 Vollzeitstellen eine Farce.

Das Grüne Bündnis fordert die TX Group auf, endlich Hand zu einem anständigen Sozialplan zu bieten. Die Stadt Bern ihrerseits sollte eine städtische Medienförderung für qualitativ hochstehenden Lokaljournalismus prüfen und nicht nur auf ein Handeln auf Bundesebene warten. Die Medienförderung müsste sich auf nicht gewinnorientierte, journalistische Projekte beschränken und die Unabhängigkeit der Journalist*innen sicherstellen. Sicher ist: Die Stadt Bern braucht dringend mehr guten Journalismus, denn dieser ist die Basis für eine faire, demokratische Auseinandersetzung mit der Stadtpolitik.