Eingereicht von Bettina Jans-Troxler, EVP/ Marianne Schild, GLP/ Ursula Stöckli, FDP/ Katharina Altas, SP/ Franziska Geiser, GB:

Professionelle Orchester müssen, um national und international erfolgreich sein zu können, ihre Konzerttätigkeit in der Regel mindestens zwei Jahre im Voraus planen. Aufgrund dieser langfristi-gen Planungshorizonte sind sie auf stabile Finanzierungen über mehrere Jahre angewiesen. Auf der Grundlage des Kantonalen Kulturförderungsgesetzes von 2012 (KKFG) und der städtischen Kulturförderung stehen für die Unterstützung von professionellen Orchestern in Bern unterschiedli-che Fördertöpfe und -systeme zur Verfügung. Einige Orchester haben vierjährige tripartit finanzier-te Leistungsverträge, andere müssen jedes Jahr neu um Unterstützung bei Standortgemeinde und Kanton anfragen. Die Art und Höhe der Förderung der bestehenden Orchester ist vor allem histo-risch bedingt und seit der Inkraftsetzung des KKFG nicht wesentlich verändert worden. Unklare Beurteilungskriterien machen das System wenig durchlässig, sodass es für neue professionelle Orchester fast unmöglich ist, eine gesicherte Mehrjahresförderung zu erhalten. Damit innovative, international erfolgreiche Orchester mit Sitz in Bern in ihrer Arbeit und Entwicklung nicht durch eine in die Jahre gekommene Förderpraxis gebremst werden, muss der historisch bedingte Vorteil ein-zelner Orchester aus Gründen der Fairness hinterfragt werden.

Der Gemeinderat wird aufgefordert, unter Einbezug der Betroffenen ein neues und zeitgemässes Fördersystem auszuarbeiten, das auf klar definierten Kriterien beruht, flexibler ist und den Bedürf-nissen der professionellen Orchester Rechnung trägt. Das neue System setzt nicht zwingend eine Budgeterhöhung für die Orchesterförderung voraus. Dieser Vorstoss wird mit der gleichen Forde-rung an den Regierungsrat auch im Grossen Rat eingereicht.

Forderung
Der Gemeinderat wird beauftragt, die Orchesterförderung der Stadt Bern in Zusammenarbeit mit dem Kanton zu überprüfen und Vorschläge für ein angepasstes Fördersystem zu erarbeiten, das professionelle Orchester nach einheitlichen Richtlinien beurteilt.

Begründung der Dringlichkeit
Die Verhandlungen für die neue Leistungsvertragsperiode im Kulturbereich 2024-27 werden auf-grund der komplexen Situation der Zusammenarbeit von Stadt, Kanton und Regionalkonferenz bald starten. Damit dieser Vorstoss darin aufgenommen werden kann, muss er möglichst bald im Stadtrat behandelt werden.