Das Grüne Bündnis (GB) verlangt eine Umsetzung der neuen Betreuungsgutscheine mit Augenmass. Im Zentrum muss das Wohl der Kinder und ihrer Familien stehen. So ist es zentral, dass neben der Erwerbstätigkeit der Eltern auch andere Faktoren, wie Chancengleichheit oder soziale Integration, Grund für einen subventionierten Kita-Platz sind. Das GB verlangt ein Monitoring zur sozialen Durchmischung in den Kindertagesstätten und auch zur Qualität der Betreuung. Das GB setzt sich weiterhin für eine qualitativ hochstehende familienergänzende Kinderbetreuung und genügend Plätze gemäss der weiterhin hohen Nachfrage ein.

Aufgrund des Volksentscheides für die Einführung von Betreuungsgutscheinen für die vorschulische Kinderbetreuung in der Stadt Bern steht per Januar 2014 ein grundlegender Systemwechsel bevor.
Dieser Wechsel bringt für alle Beteiligten grössere Veränderungen mit sich und verlangt in der Umsetzung viel Augenmass im Interesse der direktbetroffenen Kinder und ihrer Eltern. Der Systemwechsel muss von einer aktiven Informationspolitik von Seiten der Behörden begleitet werden. Daher begrüsst das Grüne Bündnis (GB) die angebotenen Informationsmöglichkeiten für betroffene Eltern.

Eine zentrale Änderung ist die Reduktion des Betreuungsgutscheins auf die prozentuale Erwerbstätigkeit der Eltern. Angesichts der heutigen, immer stärker flexibilisierten Arbeitsverhältnisse (unterschiedliche Arbeitsorte, unregelmässige Arbeitszeiten, lange Arbeitswege, überlappende Arbeitszeiten, etc.), begrüsst das GB die vorgesehene Regelung, dass der Gutschein in solchen Ausnahmefällen um 20 Prozent erhöht werden kann. Hier muss die Stadt bei der Umsetzung mit Augenmass individuellen Lösungen bieten. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss aktiv gefördert und darf nicht behindert werden.

Das GB fordert für die Einführung des Systemwechsels ein Monitoring, welches die im Reglement geforderte soziale Durchmischung in der Praxis anschaut und die Qualität der Betreuung sicherstellt. (Vgl. dringliche Motion „Monitoring zur Entwicklung des Betreuungsgutscheinmodells in den Kitas“)

Das GB begrüsst, dass die Einführung der Betreuungsgutscheine von einer Begleitgruppe bestehend aus VertreterInnen aus der Praxis und der Politik reflektiert und begleitet wird. Es wird sich erst noch zeigen, ob der Systemwechsel die vielen Versprechungen, die damit einher gingen, einlösen kann. Entscheidend für seine Beurteilung wird sein, ob es gelingt – wie versprochen – neue Plätze zu schaffen, ohne die Qualität der Betreuung und der Anstellungsbedingungen zu verschlechtern. Das GB wird die Einführung der Betreuungsgutscheine weiterhin kritisch beobachten.