Mit einem schwer verletzen Bären vor dem Berner Rathaus sind die grünen Stadtparteien – das Grüne Bündnis (GB) und die Grüne Freie Liste (GFL) – am Mittwoch in den Wahlkampf 2018 gestartet. Erstmals gehen die beiden Parteien als Partnerinnen mit einer gemeinsamen Liste in die Grossratswahlen. Mit dieser gebündelten grünen Energie wollen wir den Kanton Bern offener, solidarischer und ökologischer machen.

Die Stadtberner Grünen sind sehr besorgt über die massiven Budget-Kürzungen im Sozialbereich und speziell bei der Sozialhilfe, bei den Krankenkassen-Prämienverbilligungen, bei der Unterstützung für Behinderte und in der Integration. Wir fordern, dass diese Kürzungen im nächsten Budget rückgängig gemacht werden. Der Kanton soll dafür die zusätzlichen 80 Millionen Franken aus der Gewinnausschüttung der Nationalbank verwenden. Anstatt Institutionen kaputtzusparen und Steuergeschenke für Grossfirmen zu finanzieren, müssen wir in die Zukunft investieren.

Der Bär ist das offizielle Symbol für den Kanton Bern und es geht ihm gar nicht gut. An einer Aktion am Mittwochmorgen, 10. Januar 2018, haben die grünen GrossratskandidatInnen mit einem gesundheitlich angeschlagenen Bär das krankmachende Sparpaket symbolisch an Regierungsrat Schnegg zurückgegeben. Bei der Übergabe präsentierten wir zudem unsere Ziele für ein gesundes Bern:

Demokratie – Wohnen – Kultur
Alle Menschen, die hier wohnen, sollen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Aufenthaltsstatus am gesellschaftlichen Leben und an der Politik teilnehmen können. Vielfältige Wohnformen in verdichteten Quartieren an gut erschlossenen Lagen fördern das gemeinschaftliche Zusammenleben. Dazu braucht es unter anderem genügend bezahlbaren Wohnraum. Eine vielfältige Kultur in Stadt und Region ist ein starkes Zeichen für hohe Lebensqualität.

Bildung – Soziales – Gleichstellung
Sozialer Ausgleich und Chancengleichheit sind Grundpfeiler unserer Politik. Wir wehren uns zusammen mit einer breiten Allianz gegen den Abbau in der Sozialhilfe und stehen für ein starkes Bildungs- und Betreuungsangebot ein. Im Bildungsbereich braucht es Frühförderung, Integration und Stipendien. Betreuungsangebote müssen auch im Kanton ausgebaut und sozialverträglich finanziert werden. Die Kantonsverwaltung soll als Arbeitgeberin Vorbild sein: mit gleicher Entlöhnung und ausgeglichener Vertretung von Frauen und Männern in Kaderpositionen.

Energie – Wirtschaft – Mobilität
Der Kanton Bern muss bei der Umsetzung der Energiewende vorangehen: Mit mehr Energieeffizienz und erneuerbaren Energien soll er bis 2050 CO2-neutral sein. Dazu braucht es eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, sichere Velo- und Fusswege und verbreitet Tempo 30 in Siedlungsgebieten. Auf eine Erweiterung der Strassenkapazitäten kann durch innovative Konzepte und eine konsequente Umlagerung des Verkehrs verzichtet werden.