Interfraktionelle Motion GB/JA!, GFL/EVP (Regula Tschanz, GB/Michael Steiner, GFL)

Motionstext

Der Gemeinderat von Bern legt gemeinsam mit den Gemeinden Köniz und Ostermundigen und dem Kanton eine Velohauptachse Schliern-Köniz-Hauptbahnhof Bern-Bahnhof Ostermundigen-Rüti fest, auf welcher Velofahrende sicher, schnell und direkt zum Ziel gelangen.

  1. Die Velohauptachse wird in einer ersten Phase auf bestehenden Neben- und Hauptstrassen durchgehend signalisiert, Hindernisse werden reduziert und Gefahrenstellen entschärft, flächig rote Markierungen in Knotenbereichen aufgetragen, Querungshilfen erstellt, Ampeln auf Velos optimiert und die Einführung mit Kommunikationsmassnahmen begleitet.
  2. In einer zweiten Phase wird die Linienführung verbessert und entsprechende Ausbaumassnahmen ins Agglomerationsprogramm integriert.
  3. Ein Anschluss an die geplante Fussgänger- und Velobrücke Länggasse-Nordquartier wird si- chergestellt und dient als attraktive Alternative zur Zentrumsdurchfahrt.

Begründung

Als Entlastung für den Bus Nr. 10 ist eine parallel führende Velohauptachse eine kosten-günstige Alternative mit sehr gutem Kosten/Nutzen-Verhältnis. Der Veloverkehr ist platzsparend und hat dadurch ein beträchtliches Potenzial. Auf gut angelegten Velobahnen im Ausland verkehren bis zu 30’000 Velos pro Tag. Voraussetzung sind sichere und direkte Routen, auf denen das Ziel gleich schnell oder schneller erreicht werden kann wie mit dem Auto oder dem öV.

Folgende Routenführung ist zu prüfen: Schliern-Köniz Zentrum-Fischermätteli-Loryplatz-Bahnhof Bern-Kornhausbrücke-Militärstrasse-Zentareal-Bahnhof Ostermundigen-Rüti. Selbstverständlich sind lokale Abweichungen zu diesem Routenvorschlag möglich.

Die Erstellung der Velohauptachse bedingt in einer ersten Phase Investitionen in die Sicherheit wie Querungshilfen, Vortrittsregelung auf Quartierstrassen, Beseitigung von Gefahrenstellen und Hin- dernissen, Markieren von Velostreifen, Grüne Welle für Velos bei Lichtsignalanlagen, durchgehen- de Signalisation und geeignete Öffentlichkeitsarbeit (Motto: „Genug vom überfüllten Bus? Nimm‘s Velo!“). Eine durchgehende Signalisierung erhöht die Sichtbarkeit der Routenführung und die Pub- likumswirksamkeit der Hauptachse. Synergien können genutzt werden, indem bestehende Freizeit- routen (z.B. Nr. 74) wie geplant auf dieser Velohauptachse ins Zentrum geführt werden. Gut sicht- bare Velozählstellen erhöhen die Attraktivität.

In einer zweiten Phase wird mit baulichen Ausbaumassnahmen, die über das Agglomerationspro- gramm finanziert werden, die Routenführung verbessert. Mögliche Bauprojekte sind:

Köniz
– Brühlplatz-Sporthalle Weissenstein (entlang BLS-Trassee)
– Schliern-alter Friedhof-Stapfenstrasse-Köniz Zentrum

Bern
– Fussgänger- und Velobrücke Länggasse-Nordquartier
– Velofreundliche Sanierung Viktoriaplatz
– Bolligenstrasse bis Zentweg bzw. direkte Route durch das Zentareal

Ostermundigen
– Velofreundliche Bahnhofunterführung

Die Forderungen der Motion entsprechen den Zielen des Sachplans Veloverkehr des Kan-tons Bern, der am 3. Dezember 2014 genehmigt wurde. Diese Motion wird koordiniert in den Parlamen- ten von Köniz, Bern und Ostermundigen eingereicht.

Bern, 15. Januar 2015