Interfraktionelle Motion SP, GB/JA! (David Stampfli, SP / Cristina Anliker-Mansour, GB/JA!)

Der Gemeinderat wird beauftragt, auf der Achse Viktoriarain/Viktoriastrasse die folgenden Massnahmen zu treffen:

1.  Von der Einmündung des Viktoriarains in den Nordring bis zur Kreuzung Viktoriastrasse-Aargauerstalden-Papiermühlestrasse soll auf der ganzen Länge eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gelten.

2.  Im erwähnten Abschnitt werden sichere Fussgängerquerungen eingerichtet, vor allem im Bereich von Schulwegen, insbesondere bei der Einmündung Wyttenbachstrasse.

3.  Für den Fahrradverkehr werden beidseits entlang der Achse Fahrradspuren gemäss Richtplan Veloverkehr angeboten. Bei Lichtsignalanlagen werden separate Veloampeln eingerichtet, um Velofahrenden längere Grünphasen zu gewähren.

4.  Die Einhaltung der Tempolimite wird mit geeigneten Massnahmen so weit als möglich gewährleistet und regelmässig überprüft.

Begründung:

Die Achse Viktoriarain-Viktoriastrasse ist einerseits stark mit Durchgangsverkehr frequentiert und verläuft andererseits durch eine der am dichtesten besiedelten Wohngegenden von Bern.

Eine Temporeduktion von 50 km/h auf 30 km/h würde eine Lärmreduktion bewirken, die etwa einer Halbierung der Verkehrsmenge entsprechen würde. Es gibt kaum Massnahmen, die für so wenig Geld eine derart starke Lärmreduktion bringen.

Es ist kaum zu befürchten, dass der öV durch die Verlangsamung an Attraktivität einbüssen könnte: Bei den Diskussionen um eine Temporeduktion an der Rodtmattstrasse hatte sich gezeigt, dass der Zeitverlust für den öV stark überschätzt wurde.

Die erwähnte Achse muss täglich von zahlreichen Schulkindern überquert werden. Seit dem Wegfall des Berufsfeuerwehr-Stützpunktes ist es möglich, bessere verkehrstechnische Massnahmen zur Schulwegsicherheit und der Wohnqualitätsverbesserung zu realisieren.

Die Achse Viktoriarain-Viktoriastrasse ist von der Verkehrsplanung offenbar als Velohauptroute entlang von Hauptverkehrsstrassen vorgesehen.  Deshalb braucht es möglichst breite Velostreifen und wenige Unterbrüche durch Lichtsignalanlagen. Denkbar wären gemeinsame Grünphasen von Velo- und Fussverkehr.

Wegen des dichten öV vor allem in der Viktoriastrasse wird es dort wohl kaum gelingen, allein durch bauliche Massnahmen die gewünschte Verlangsamung zu erreichen. Die Kontrolldichte wie auch die Kontrollarten müssten in diesem Fall wesentlich über dem Durchschnitt liegen, der sonst in Tempo 30 – Strassen üblich ist.

 

Bern, 14. Januar 2016