Dringliche interfraktionelle Motion: Nötige Infrastruktur im Schulkreis Länggasse rasch sicherstellen
Eingereicht von Regula Bühlmann, GB / Eva Gammentaler, AL / Ruth Altmann, FDP): Nötige Infrastruktur im Schulkreis Länggasse rasch sicherstellen
Der Schulkreis Länggasse weist ein grosses Schüler_innenwachstum auf, das einen entsprechenden Raumbedarf nach sich zieht. Dies gilt nicht nur für den eigentlichen Schulraum, sondern auch für Tagesschulplätze und weiter notwendige Räume gemäss Richtraumprogramm der Stadt Bern in einem Schulkreis.
Die Nachfrage nach Tagesschulplätzen ist auch in der Länggasse hoch und wird in den kommenden Jahren gemäss Prognosen zunehmen. 2016 hat sich der Gemeinderat bei der Mahlzeitenproduktion für das Modell «Vielfalt» entschieden, gemäss dem die Essen für Kitas und Tagesschulen grundsätzlich in städtischen Produktions- und Quartierküchen gekocht werden. Dank dem Modell Vielfalt können die Kinder nicht nur mit nachhaltigem und qualitativ hochwertigem Essen versorgt werden, es sollen in den Quartierküchen auch Arbeitsintegrations-, Ausbildungs- und Qualifizierungsplätze geschaffen werden. 2019 hat die erste Quartierküche in den Räumlichkeiten des Zieglerspitals ihren Betrieb aufgenommen und versorgt seither 22 Institutionen mit täglich 700 Mahlzeiten. Eine weitere Quartierküche ist momentan in der neuen Heilpädagogischen Schule in Bümpliz im Bau.
In einer Quartierküche wird nicht nur für den Standortbetrieb, sondern auch für weitere benachbarte städtische familienergänzende Kinderbetreuungsstrukturen gekocht. Der Neubau der Volksschule Viererfeld und die Gesamtsanierung der Volksschule Hochfeld bieten eine gute Gelegenheit, um eine Quartierküche einzuplanen.
Doch der Schulkreis Länggasse braucht nicht nur eine Quartierküche, um das Essen in den Tagesschulen sicherzustellen. Ebenso fehlt im Schulkreis bis heute eine Aula, – ein unglückliches Alleinstellungsmerkmal der Länggasse unter den Berner Schulkreisen: Im Quartier leben derzeit ca. 2000 Schulkinder, die auf eine Aula verzichten müssen, obschon eine solche im Richtraumprogramm für jeden Schulkreis vorgesehen ist. Mit der Quartiererweiterung im Mittelfeld/Viererfeld werden es noch mehr Kinder werden. Die Räumlichkeiten der Kirchgemeinde Matthäus und der Kirchgemeinde Paulus, die der Gemeinderat als Aula-Ersatz preist, sind aus verschiedenen Gründen ungeeignet: Die Matthäus-Schulgemeinde im Rossfeld ist sehr peripher gelegen – eine Verlegung von Schulklassen für Veranstaltungen ist logistisch kaum möglich. Die Kirchgemeindehaus Paulus ist zwar zentral gelegen, doch ist es aus diesem Grund auch gut gebucht und steht den Schulen häufig nicht zur Verfügung.
Es ist deshalb unverständlich, dass der Gemeinderat im Rahmen seines Sparprogramms den Bau einer Aula im Schulkreis Länggasse aus der mittelfristigen Investitionsplanung gestrichen hat, wo dieser für Mitte der 20er Jahre eingeplant war. Sparen an den Kindern ist Sparen an der Zukunft – das kann sich die Stadt Bern nicht leisten. Der Schulkreis Länggasse braucht dringend eine Aula, mit den neuen Wohnüberbauungen Viererfeld und Mittelfeld wird sich die Situation noch verschärfen. Mit der Stadterweiterung braucht es auch neue Begegnungsorte für die Quartierbevölkerung. Eine Aula wird auch diese Funktion übernehmen und die Planung muss rasch an die Hand genommen werden.
Sowohl Aula wie Quartierküche sind unabdingbare Bestandteile der Schulinfrastruktur in der Länggasse. Damit nicht wie beim Schulraum Engpässe entstehen, müssen die Aula und die Quartierküche rechtzeitig beschlossen und in die entsprechenden Planungen aufgenommen werden.
Wir fordern den Gemeinderat deshalb auf, unverzüglich dafür zu sorgen, dass beim Neubau der Volksschule Viererfeld und der Gesamtsanierung der Volksschule Hochfeld
- eine Quartierküche für den Schulkreis Länggasse eingeplant wird;
- eine Aula für den Schulkreis Länggasse eingeplant wird, die im Sinne eines Quartiertreffpunkts auch der Quartierbevölkerung zur Verfügung steht.
Begründung der Dringlichkeit:
Aula und Quartierküche müssen rasch in die Finanzplanung und in die Planung der Bauvorhaben Eingang finden. Dafür braucht es eine zeitnahe Behandlung der Motion.