Interfraktionelles Postulat Fraktion SP, GB/JA!, GFL/EVP (Benno Frauchiger SP, Regula Tschanz GB, Michael Steiner GFL)

Nachdem die Nachtzüge Bern-Brüssel (eingestellt 2003), Zürich-Bern-Rom (2009) Bern-Barcelona (2012), Basel-Moskau (2013), Basel-Kopenhagen (2014) abge­schafft wurden, haben die internationalen Bahnverbindungen ab und nach Bern an Attraktivität verloren. Nachtzüge ermöglichen zeit- und ressourceneffizientes Reisen über längere Distanzen und sind damit eine attraktive und ökologische Alternative zum Flugzeug.

Mit dem Abbau von Nachtzugverbindungen verliert die Stadt Bern für ihre Be­wohnerInnen und BesucherInnen eine wichtige Verbindung zu anderen europä­ischen Städten. Das ist gerade auch aus ökologischer Perspektive problematisch. So kommt eine aktuelle Umfrage von umverkehR zum Schluss, dass NutzerInnen von Nachtzügen das Flugzeug wählen, wenn das entsprechende Nachtzugangebot wegfällt. Erst an zweiter Stelle folgen Tageszugverbindungen.

Mit dem Leistungsvertrag 2015-18 hat sich Bern Tourismus verpflichtet, sich für einen nachhaltigen Tourismus zu engagieren (Art. 4, Abs. 1, Bst. e). Zur Förderung des nachhaltigen Tourismus und Geschäftsreiseverkehrs von und nach Bern for­dern wir deshalb den Gemeinderat auf, gemeinsam mit Bern Tourismus, sowie den SBB und anderen Bahnreiseunternehmen zu prüfen:

1. mit welchen Massnahmen die Stadt Bern zur langfristigen Sicherung der noch bestehenden Nachtzugverbindungen aus der und in die Schweiz beitragen kann.

2. mit welchen Massnahmen die Stadt Bern zum Auf- und Ausbau eines attraktiven Angebots an Nachtzug­ver­bindun­gen von und nach Bern und anderen Schweizer Städten beitragen kann. Dabei sollen insbesondere auch attraktive Nachtzugver­bin­dungen über die Nachbarländer hinaus im Fokus stehen.

3. inwieweit andere Städte und der Städteverband bereit sind, sich an einer Verbesserung des Angebotes an Nachtzügen aus der und in die Schweiz zu beteiligen.

 

 

Bern, 21.5.2015