Motion: Kein Konsumzwang in Pop-ups gewährleisten!
Ronja Rennenkampff (JA), Anna Jegher (JA), Nora Joos (JA)
Auftrag
Der Gemeinderat wird wie folgt beauftragt:
- Pop-ups zu verpflichten mit einer gut sichtbaren Beschilderung darauf hinzuweisen, dass «kein Konsumzwang» gilt und es erlaubt ist, das eigene Picknick mitzunehmen.
- Eine Strategie zu entwickeln wie der Zugang für Menschen, die in Pop-ups nicht konsumieren möchten oder können, niederschwellig gestaltet werden kann.
Begründung
Der öffentliche Raum ist für alle da. Seit Pop-ups diesen Raum immer mehr belagern, schrumpft der niederschwellig zugängliche öffentliche Raum. In der Antwort der Interpellation, «Wann vollzieht der Gemeinderat einen Paradigmenwechsel bei der Pop-Up-Bewilligungspraxis, um nicht länger bestehende Gastro- und Clubbetriebe zu bedrohen?», begründete der Gemeinderat sein Nicht-Handeln unter anderem damit, dass in Pop-ups gemäss Bewilligungsauflagen «kein Konsumzwang» herrsche. Dies wird jedoch in der Praxis nicht umgesetzt und ist in der Bevölkerung auch nicht bekannt. Pop-ups strahlen durch ihre Aufmachung Konsumpflicht aus. Daher muss der Gemeinderat aktiv Gegenwehr bieten, um diesen Teil der Bewilligungsauflagen durchzusetzen. Nur dann erfüllen Pop-ups ihren Zweck, den öffentlichen Raum aufzuwerten und gleichzeitig öffentlichen Raum so zu bespielen, dass er immer noch für die breite Bevölkerung nutzbar ist. Deshalb fordern wir in Punkt 1, mit einer Beschilderung «kein Konsumzwang und Picknick mitnehmen erlaubt» die Bewilligungsauflage konsequent umzusetzen. Punkt 2 geht einen Schritt weiter. Denn ein Schild lädt nicht automatisch alle Menschen ein, diesen Teil des öffentlichen Raumes zu nutzen. Damit der öffentliche Raum wirklich für alle zugänglich ist, braucht es eine Strategie. Diese Strategie muss sich damit auseinandersetzen, wie sich im öffentlichen Raum möglichst viele Menschen willkommen fühlen – gerade auch dort, wo Pop-ups stehen. Man soll sich getrauen können, sich in Pop-ups einfach hinzusetzen und das eigene Picknick auszupacken, ohne zu konsumieren. Das Ziel soll sein, den Raum, wo Pop-ups stehen, wieder allen zur Verfügung zu stellen und nicht subtil gewisse Menschengruppen zu verdrängen.
Bern, 26. Juni 2025