Dringliches Postulat Fraktion GB/JA! (Lea Bill JA!; Leena Schmitter GB)

Notunterkünfte sind, dem Namen entsprechend, nur für Notfälle gedacht. Sie sind auf keinen Fall Lösungen für eine längere Dauer. Die Situation der Notunterkunft Hochfeld (NUK) ist für die Bewohner_innen höchst unbefriedigend, erst recht weil es sich um eine unterirdische Anlage handelt. Es ist deshalb höchste Zeit, nach monatelangen Reden endlich Taten folgen zu lassen.

Gemäss der Stadt Bern ist es nicht möglich, die unterirdische Notunterkunft durch ein oberirdisches für die Langfristigkeit geeignete Unterkunft zu ersetzen, deshalb wird der Gemeinderat diesbezüglich auch nicht aktiv. Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit in dieser Thematik aktiv zu werden: In Zürich bestehen bereits seit vier Jahren mehrere temporäre Wohnsiedlungen, die als Unterkünfte für Asylsuchende genutzt werden. Der Vorteil dieser mobilen Gebäude ist, dass sie modular aufgebaut sind und jederzeit teilweise oder auch gesamthaft an einen anderen Ort transportiert und dort in einer neuen Konfiguration zusammengefügt werden können. So sind diese Module zu einem späteren Zeitpunkt auch für andere Nutzungen einsetzbar. Zudem kann auf diese Weise Bauland, das brach liegt, mit solchen mobilen Raummodulen zwischengenutzt werden und es gäbe auch die Möglichkeit zu selbstständigem Wohnen für die Asylsuchenden.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass in der Stadt Bern durch Verzögerungen bei der Bauplanung immer wieder Brachland entsteht, welches mit einer mobilen Siedlung mit Raummodulen ideal zwischengenutzt werden könnte. So kämen zum Beispiel Bauland in der Wankdorf City, beim Mittelfeld-Viererfeld, beim Centralweg, auf dem Areal der alten Kehrichtverbrennung oder in Brünnen infrage.

Vor dem Hintergrund der oben genannten Fakten fordern die Unterzeichnenden den Gemeinderat auf, folgende Punkte zu prüfen:
1. Wie könnte die Notunterkunft im Hochfeld durch eine mobile Siedlung mit Raummodulen ersetzt werden?
2. Welche Orte, welche Brachen in der Stadt Bern wären für eine solche mobile Siedlung geeignet?
3. Wie können die Erfahrungen aus Zürich für ein (Pilot-)projekt in Bern genutzt werden?
4. Wie kann ermöglicht werden, dass die jeweilige Quartierbevölkerung in einem partizipativen Prozess einbezogen wird?
5. Wie sähe ein Zeitplan für den Bau einer mobilen Siedlung mit Raummodulen an den jeweiligen Standorten (siehe 2.) aus?

Begründung der Dringlichkeit:
Es ist nun schon genug lange über darüber diskutiert worden, dass die Notunterkunft Hochfeld ungeeignet ist, jetzt müssen endlich Taten folgen. Zudem ist es so, dass mögliche Brachen auch nicht ewig bestehen, das heisst die Möglichkeit muss jetzt beim Schopf gepackt werden.