Motion GB/JA! (Regula Bühlmann GB)

Die Stadt Bern muss einen guten Weg finden zwischen einem finanziell tragbaren, aber qualitativ hochwertigem Essensangebot in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen und dem Einbezug der pädagogischen und emotionalen Aspekte des Kochens und Essens in den Kitas.

Es ist wichtig, dass Kinder bezüglich Ernährung informiert und geschult werden. Sie sollen nach Möglichkeit  bei der Nahrungszubereitung dabei sein und in der Küche mithelfen können. Der emotionale Bezug zum Essen ist zentral. In den Kitas soll Esskultur vorgelebt werden: Was ist gesund? Wie werden Lebensmittel hergestellt? Was passiert, bis ein Essen auf den Tisch kommt? Was passiert mit den Resten?

Dieser pädagogische Aspekt des Essens in der Kita ist von Bedeutung und birgt grosses Potenzial. Die Umsetzungsmöglichkeiten sind unabhängig vom Existieren einer eigenen Produktionsküche vielfältig: Produktionsküchen und Teeküchen zur Zubereitung von Zwischenmahlzeiten bieten die Möglichkeit, Kinder altersgerecht in die Produktion von Mahlzeiten einzubeziehen. Güezli backen aber auch das Abwaschen danach sind pädagogisch wertvolle Aktivitäten. Die Produktion von Lebensmitteln kann mittels Bepflanzen von Balkonkistli, Aktivitäten im Kitagarten aber auch mittels Besuchen von Bauernhöfen und Fabriken erfassbar gemacht werden.

Wir fordern deshalb den Gemeinderat auf, Massnahmen zu ergreifen, um die Produktion von und den Umgang mit Nahrungsmitteln in den Kitas zum Thema zu machen:

Der pädagogische Auftrag der Stadt Bern an die Kindertagesstätten muss beinhalten, dass diese mit den Kindern Herkunft, Anbau und Zubereitung von Mahlzeiten thematisieren sowie ihnen einen sorgfältigen, lustvollen und gesunden Umgang mit Essen näher bringen.

Bern, 26. März 2015