Interfraktionelle Motion (Katharina Altas, SP; Kurt Hirsbrunner, BDP; Seraina Patzen, JA!; Barbara Freiburghaus, FDP; Manuel C. Widmer, GFL; Roland Jakob; SVP, Ursina Anderegg, GB, Michael Daphinoff, CVP; Melanie Mettler, GLP; Christa Ammann, AL; Daniel Egloff, PdA; Luzius Theiler, GPB-DA)

Der TOJ Trägerverein für die offene Jugendarbeit der Stadt Bern hat unter anderem den Auftrag, den Jugendlichen in den jeweiligen Stadtteilen attraktive und altersgerechte Angebote und Räume zur Verfügung zu stellen. Das bestehende Raumangebot für die Jugendlichen im Stadtteil VI kann diese Anforderung jedoch nicht erfüllen. Alle Angebote im Westen von Bern (Jugendtreff im Tscharnergut, Infothek und Moditreff im Bienzgut, Jugendraum Fantasya im Gäbelbach) werden stark bis sehr stark von Jugendlichen frequentiert. Die räumliche Situation ist beengt und sie kann, insbesondere auch das Ziel nach altersgerechten Freizeit- und Ausgehangeboten (u. a. Massnahme 9, Konzept Nachtleben, 11.09.2013) immer weniger erfüllen.

Schon seit einiger Zeit sucht der TOJ Räume im Westen von Bern. Die Räume im Tscharnergut platzen aus allen Nähten, die Raumsituation im Gäbelbach ist mittelfristig  ungeklärt, so dass der TOJ nicht weiss, ob der Jugendraum Fantasya dort weitergeführt werden kann. Aber auch der Moditreff im Bienzgut wird stark frequentiert, so dass der Platzmangel auch da immer wieder sichtbar wird.

Der Brünnenpark ist ein geeigneter Standort für einen neuen Jugendtreff in Bethlehem. Er liegt an der Schnittstelle von Bümpliz, Bethlehem und Brünnen – ist also von überall gut erreichbar. Bereits heute schätzen die Jugendlichen den Brünnenpark wegen seiner Atmosphäre. Ausserdem spricht noch neben einem attraktiven Aussenraum ein weiterer Punkt für das Brünnengut: es gibt dort nicht allzu viel direkt Anwohnende. Er ist ein ausgewiesener öffentlicher Raum, der von vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen genutzt wird.

Da die Räume in der Regel nach Schulschluss genutzt werden, gibt es relativ viele Leerstände (z. B. morgens, mittags und am frühen Nachmittag). Es ist also durchaus möglich, dass die TOJ-Räume auch für andere Nutzungen zur Verfügung stehen könnten. Gespräche sollten mit Betreibern aus dem Umfeld der Parkanlage Brünnengut aufgenommen werden. Sinnvoll wäre die Entwicklung von Synergien z. B. mit der lokalen BAND-Genossenschaft, die sich mit der Reintegration von Menschen in den ersten Arbeitsmarkt befasst.

Eine gemeinsame Nutzung der einen Hälfte des Bauernhauses an der Brünnenstrasse 10 wird auch von der Stiftung B unterstützt. Die andere Hälfte des Bauernhauses wird als Garderobentrakt für den Fussballclub genutzt. Ähnlich wie im Bienzgut könnte gemeinsam mit der Stiftung B eine Baurechts-Lösung mit den beteiligten Parteien angestrebt werden (TOJ, BAND-Genossenschaft und Fussballclub). Am Mittwoch- und Donnerstagnachmittag und am Freitagabend findet in den Räumlichkeiten der Jugendtreff-Betrieb statt. Zu allen anderen Zeiten steht der Raum für die Nutzung bspw. als Parkcafé zur Verfügung. Als Voraussetzung für diese Variante muss das Jugendtreff-Ambiente möglich sein, die Einrichtung des Raums sollte jugendgerecht sein und zu grossen Teilen jeweils stehen gelassen werden können.

Wir fordern den Gemeinderat auf:

  1. Die Raumsituation für den TOJ im Westen von Bern, wo die Angebote rege genutzt werden, zu verbessern,
  2. die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zustellen,
  3. die vorgeschlagene Baurechts-Lösung an der Brünnenstrasse 10, die auch schon im Bienzgut erfolgreich umgesetzt wurde, gemeinsam mit der Stiftung B, der BAND-Genossenschaft und dem TOJ zu prüfen und
  4. falls dieser Umsetzung etwas im Wege stehen sollte, eine andere Lösung für den TOJ im Westen von Bern auszuarbeiten.

Bern, 1. September 2016