Stellungnahme: SaferPhone-Initiative
Der Ausschuss des Grünen Bündnis Bern hat an seiner Sitzung vom 12. September 2022 entschieden, die sogenannte «Saferphone-Initiative» nicht zu unterstützen
Die Delegiertenversammlung der Grünen Schweiz hat am 20. August 2022 die Unterstützung der sogenannte Saferphone-Initiative beschlossen. Diese Initiative wurde vom Verein frenquecia angestossen. Noch zum Zeitpunkt der Delegiertenversammlung waren auf der Webseite der Initiative demokratie- und wissenschaftsfeindliche Texte und Videos online. Seither wurde problematischer Inhalt von den Webseiten der Initiative und des Vereins gelöscht. Auf archive.org kann das Material aber immer noch eingesehen werden. Beispiele finden sich zur Veranschaulichung weiter unten.
Das Grüne Bündnis Bern teilt die Kritik an der Macht der Kommunikationsunternehmen und begrüsst einen Ausbau des Glasfasernetzes. Gleichzeitig distanziert sich das Grüne Bündnis klar von den antidemokratischen und wissenschaftsfeindlichen Kreisen, die mit sogenannten «erfahrungswissenschaftlichen» Pamphleten mit den Ängsten der Bevölkerung spielen und diese für ihre politische Agenda instrumentalisieren.
Das Grüne Bündnis steht für die Werte solidarisch.feministisch.grün – damit verbunden ist der überzeugte Einsatz für eine demokratische Gesellschaft und eine grüne Politik, die sich auf wissenschaftliche Grundlagen stützt – nicht nur beim Thema Klimapolitik.
Zwei Beispiele von der Webseite saferphone-initiative.ch:
Zitat aus den FAQ[1]:
„Warum sind die Risiken der Mobilfunkstrahlung noch nicht allgemein anerkannt?
Weil das Wissen davon fast durchwegs unterdrückt wurde. – Erste wissenschaftliche Hinweise auf Gesundheitsschäden infolge Funkwellenstrahlung gab es um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie betrafen Rundfunk und Radar. Später erarbeiteten russische Forscher ein umfangreiches Wissen über Langzeitwirkungen von beruflicher Strahlungsbelastung. In den USA wusste man davon. Das bezeugen damals geheim gehaltene, jetzt freigegebene Berichte. Aber Militär, Industrie und Behörden verhinderten das Bekanntwerden des Wissens.
Mit der massiven Zunahme der Funkstrahlung seit den 1990er Jahren stieg auch die Zahl der gesundheitlich Betroffenen rapide. Ursache sind Handys, Antennen, WLAN, schnurlose DECT-Heimtelefone und viele weitere Funkquellen. Umweltärzte und besorgte Forscher warnen seit 2000 davor. Immer wieder lancierten sie Appelle, weltweit, bis heute. Die Medien berichteten darüber kaum. Zu diesem Thema übernehmen sie die Meinung von Industrie, Behörden und deren wissenschaftlichen Beratern. Der Standardsatz ist: „Gesundheitliche Auswirkungen unterhalb der Grenzwerte sind nicht erwiesen.“
Die Praxiserfahrungen jedoch widerlegen diesen Satz mit überwältigender Deutlichkeit für den, der sich tiefer in das Thema einarbeitet. Die Bevölkerung ist denn auch gespalten: Wer die Strahlung nicht spürt, mag geneigt sein, deren Risiken auszufiltern. Wer jedoch selber unter der Strahlung leidet oder sich aktiv informiert, erlebt das Thema als greifbare, zuweilen erschütternde Wirklichkeit. Die wachsende Polarisierung, erkennbar am inflationären Einsatz von Begriffen wie Fake News und Verschwörungstheorie, verhindert, dass differenziertere, das Erfahrungswissen spiegelnde Meldungen an die Öffentlichkeit durchkommen.“
Auf der Webseite fand sich zum Zeitpunkt der Delegiertenversammlung auch folgendes Video, getragen und gesponsert vom Verein frenquencia[2]:
„5G ist der Beweis, dass das Prinzip der Souveränität des Volkes zu einer echten Lüge geworden ist“
Kundgebungs-Rede von Olivier Pahud
Rede von Olivier Pahoud auf der 2. nationalen Kundgebung in Bern am 21.09.2019.
„Die Rede5G ist eine Chance. 5G ist eine Chance für unser Land. 5G ist ein Geschenk des Himmels. Historisch. Noch nie zuvor wurde unsere berühmte Demokratie so sehr beschädigt. Niemals eine so nutzlose Technologie vorwärtsgetrieben. Noch nie war die Lüge so offensichtlich. 5G ist die Spitze des Eisbergs der tiefen Funktionsstörung unseres föderalistischen Systems.
5G ist das akute Symptom der Krankheit, die unser Wahlgremium verzehrt. 5G ist ein Beweis dafür, dass das Prinzip der Souveränität des Volkes zu einer echten Lüge geworden ist.“
“ (….) Das Schweizer Volk und die Kantone, im Bewusstsein ihrer Verantwortung gegenüber der Schöpfung, (…..)(….) ihrer Pflicht bewusst, ihre Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen wahrzunehmen, zu wissen, dass nur derjenige frei ist, der seine Freiheit nutzt und dass die Kraft der Gemeinschaft am Wohlergehen der Schwächsten seiner Mitglieder gemessen wird (….)“.
Dies ist nur ein Auszug aus der Präambel unserer Bundesverfassung. Die Wahrheit ist, dass sogar diese Wahrheit eine Lüge geworden ist.
Sind sich unsere gewählten Vertreter ihrer Verantwortung gegenüber der Schöpfung bewusst, indem sie die Gesamtheit der Lebensräume mit Strahlen abdecken wollen, dessen schädliche Auswirkungen bekannt sind?
Sind sich unsere gewählten Amtsträger ihrer Pflicht bewusst, ihre Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen wahrzunehmen, indem sie Antennen installieren, die nach der Installation unmöglich zu demontieren sein werden?
Verteidigen unsere gewählten Vertreter die Freiheit, indem sie jedem, Tag und Nacht, 7 Tage die Woche, einen permanenten und unkontrollierten Elektrosmog aufzwingen?
Was ist die Stärke unserer Gemeinschaft, wenn das Wohlergehen der Schwächsten unter unseren Mitgliedern, den Elektrohochsensiblen, EHS, nicht gewährleistet ist?
Unsere höchste Rechtsgrundlage, unsere vom Volk verabschiedete Bundesverfassung, wird vor unseren Augen und für jeden ersichtlich, verworfen.
Jesus hatte 12 Apostel, wir haben 7 Judas, die uns für ein paar Silbermünzen gekreuzigt haben. Ihr Kuss ist kollegial, und das Volk, als Zeichen der Zeit, wurde nach einem sehr transparenten Verfahren an den Meistbietenden verkauft.
Die Lüge kann nicht mehr versteckt bleiben. Sie ist mitten unter uns, für jeden ersichtlich. Trotz Tausenden von Wissenschaftlern, die schreiend auf den Gesundheitsskandal aufmerksam machen. Doch die Betreiber, die Behörden, sogar die Gerichte handeln in einer organisierten Bande, um ein Verbrechen gegen die Menschheit zu begehen, um einen Ökozid zu begehen. Der Berner Unhold, der auf seinem Springbrunnen sitzt, isst die Kinder des Volkes, vor Augen und im Wissen aller.
Nichts zu sagen bedeutet, zuzustimmen. Nichts zu tun bedeutet, sich der Lüge anzuschliessen.
Ich bin seit 15 Jahren Elektrohochsensibel. Um damit zurechtzukommen, musste ich vor den Strahlen flüchten. Ich musste umziehen, meinen Beruf wechseln, ich musste all dies meiner Familie zumuten. Alle Elektrohochsensiblen, diejenigen die hier sind und diejenigen, die nicht kommen konnten, weil eine einzige Reise nach Bern sich für sie schon in eine Tortur verwandeln kann, gehen durch die Hölle.
Vor 15 Jahren, als ich EHS wurde, bin ich mir bewusst geworden, was für ein Ausmass die Lüge, in der man uns zwingt zu leben, bereits eingenommen hatte. Ich konnte den absichtlichen Willen der Regierung und der Behörden erkennen, ausschliesslich die Wirtschaft im Namen des Wachstums zu fördern, Arbeitsplätze zu erhalten und Steuern einzunehmen. Und ich konnte die Machtlosigkeit der einfachen Bürger sehen, die, ihres Lebens beraubt, vor Gericht entlassen wurden, nachdem sie ihr ganzes Erspartes in Prozesse gesteckt hatten, dessen Scheitern von Anfang klar war. Ich war in der Lage, zu erkennen, was es heisst, ein „Kollateralschaden“ eines Unternehmens zu werden, das an sich selber erkrankte.
Heute, 15 Jahre später in dem Dorf, in das ich mich zurückgezogen habe, versuchen 2 Betreiber eine Antenne in der Mitte des Dorfes aufzustellen. Es sei ihre Aufgabe, „das Netzwerk“ auszubauen, gegen den Willen von Hunderten von Oppositionen. Das Dorfsyndikat, der Eigentümer des Grundstücks, das für die Erteilung der Genehmigung zuständig ist, sagt, dass es nichts tun kann. „Ihr müsst nach Bern gehen“, hat es in einer öffentlich geheissen.
Das ist es, was ich jetzt tue. Nicht nur heute, mit euch. Wenn wir uns für das Wohlergehen der Schwächsten einsetzen, wenn wir gegenüber der Schöpfung und gegenüber unseren zukünftigen Generationen Verantwortung zeigen möchten, wird heute wahrscheinlich nicht genügen. Wir müssen mehr tun.
Jeden 4. des Monats organisiere ich seit 6 Monaten in Genf eine Demo, um zu sagen, dass 4G schon genügt. Vor Gericht setze ich mich für weisse Zonen ein, Zonen ohne Antennen. Und in Bern präsentiere ich mich als National- und Ständerat des Kanton Wadt auf der Liste 11, denn da müssen wir hin.
Wenn ich heute sage, dass 5G eine Chance ist, dann deshalb, weil ich in 15 Jahren noch nie eine solche Gelegenheit gesehen habe. Einen so großen Volksaufstand zur Verteidigung der Gesundheit und der Umwelt. Seit 15 Jahren habe ich noch nie einen so grosse Medienwirkung wie heute gesehen. Noch nie, in 15 Jahren, habe ich eine so grosse Chance gesehen, sich zusammenzutun, für unser Wohlergehen, für die Umwelt, für die zukünftigen Generationen.
Die Nutzlosigkeit von 5G ist offensichtlich. Niemand braucht es. Seine Auswirkungen auf die Umwelt, nur schon aus energetischer Sicht aus gesehen, aus Sicht der natürlich Ressourcen, hat es noch nie gegeben.
Die Auswirkungen von gepulsten Wellen auf Mensch und Natur sind seit langem nachgewiesen.
Die Lüge dauert schon zu lange an. Lassen wir uns nicht mehr „täuschen“. Lassen wir den Souverain nicht zu einer Erinnerung werden. Bei 5G geht es um die Möglichkeit, sich massenhaft zu mobilisieren. Wir sind das Volk, und unsere Demokratie hat uns seine Grenzen gezeigt.
Es ist an der Zeit, unsere Macht wiederzuerlangen.
Lasst uns langfristig mobilisieren. Es handelt sich nicht nur um 5G, sondern um unser demokratisches System in seiner Gesamtheit. Wir leben in einem historischen Moment, in dem sich die Schweiz ihren Herausforderungen und ihren Werten-, wo der Bürger seinem Schicksal- und wo sich der Souverän den Lügnern stellt. Lasst uns aufrecht stehen, wenn die gewählten Politiker in die Knie gehen, lasst uns stark sein, wenn es darum geht, unsere Kinder zu verteidigen, unsere Fauna, unsere Flora, lasst uns aufrecht stehen, wenn alles in unserem Land zu zerbröckeln scheint.
Jeden 4. eines jeden Monats drücke ich die Ablehnung des rasanten Wachstums der Technologien aus. Ich schlage euch vor, dasselbe zu tun, solange, bis wir Erfolg haben, sei es bei mir in Genf oder in eurer Stadt. Ich kämpfe vor Gericht und ich lade euch ein, dasselbe zu tun. Spannt euch zusammen, organisiert euch miteinander. Ich präsentiere mich auf der Liste 11 in Bern und lade euch ein, zu wählen, und diejenigen, die nie wählen, zum Wählen zu bringen.
5G ist die größte Lüge, die wir je auf den öffentlichen Platz bringen werden. 5G ist eine Gelegenheit, viel größer als wir es uns vorstellen können, unsere Zukunft zu überdenken.
Lasst uns stark sein, lasst uns zusammen sein, lasst uns vereint sein. Abschließend möchte ich euch symbolisch bitten, alle eure Arme zu heben, so. Natürlich wird es schwierig werden, aber ich bitte euch, senkt sie nie mehr.“
[1] https://web.archive.org/web/20210618001036/https://saferphone-initiative.ch/DE/argumente/faq.html
[2] https://web.archive.org/web/20210509002721/https://saferphone-initiative.ch/DE/artikel/detail/5g-ist-der-beweis-dass-das-prinzip-der-souveraenitaet-des-volkes-zu-einer-echten-luege-geworden-ist_00033.html