Das Grüne Bündnis ist der Meinung, dass mit der nun vorliegenden Vierjahresplanung die Forderung nach einer städtischen Kulturstrategie nicht erfüllt wird. Eine Kulturstrategie der Stadt Bern soll die Vielfalt kulturellen Schaffens abdecken und muss über verwaltungsinterne Grenzen hinaus angegangen werden. Positiv sind die geplante Förderung des zeitgenössischen Schaffens, die stärkere Unterstützung der Kulturschaffenden und der freien Szene. Interessant ist auch der neue Schwerpunkt „Kulturelle Teilhabe“. Das Grüne Bündnis wird sich im Rahmen der Vernehmlassung im Detail zur vorliegenden Vierjahresplanung äussern.

Das Grüne Bündnis begrüsst die klareren Zuständigkeiten in der Kulturförderung auf dem Platz Bern, die durch das neue kantonale Kulturförderungsgesetz entstehen. Einen Teil der dadurch freiwerdenden Mittel soll die Stadt dafür einsetzen, die Mittel für die direkte Unterstützung der Kulturschaffenden und der freien Szene zu erhöhen, wie es schon lange vom Stadtrat vorgegeben ist.

Dass die vorgelegte Vierjahres-Planung sich nur auf die Schwerpunkte und Mittelverwendung der Präsidialdirektion bezieht, ist zu einschränkend und wiederspricht sowohl der kulturellen Vielfalt in der Stadt Bern, wie auch dem unterstützenswerten neuen Schwerpunkt „Kulturelle Teilhabe“. Das Grüne Bündnis ist der Meinung, dass mit der vorliegenden Vierjahresplanung die Forderung „Die Erarbeitung einer neuen Kulturstrategie gilt es jetzt anzupacken!“ (Motion Michel, GB), welche am 18.10.2012 eingereicht und am 29.8.2013 vom Stadtrat überwiesen worden ist, bei weitem nicht erfüllt ist. Eine Kulturstrategie soll neben der Unterstützung des professionellen Kulturschaffens im engeren Sinn den kulturpolitischen Blick auf den Beitrag der Kultur zu Fragen der Stadtentwicklung, der Unterstützung einer lebendigen Quartierkultur und von Projekten im Bereich Kinder- und Jugendkultur öffnen. Auch unter diesem Gesichtspunkt misst das Grüne Bündnis dem neuen Schwerpunkt „Kulturelle Teilhabe“ grosse Bedeutung bei. Leider hat es die Stadt Bern bisher verpasst in einem partizipativen Prozess die verschiedenen kulturellen Akteur/innen in die Ausarbeitung eines Kulturkonzepts einzubeziehen.

Das Grüne Bündnis wird sich im Rahmen der Vernehmlassung im Detail zur vorliegenden Vierjahresplanung äussern. Positiv gewichtet werden dabei die Förderung des zeitgenössischen und urbanen Kulturschaffens, die stärkere direkte Unterstützung der Kulturschaffenden und der freien Szene. Interessant sind auch die neuen Schwerpunkt „Kulturelle Teilhabe“ und „Zeitgenössische Kultur“. Eine von oben angeordnete Fusion von Dampfzentrale und Schlachthaus betrachtet das Grüne Bündnis kritisch. Es ist der falsche Weg, um die freie Szene zu stärken. Welche Kooperationsformen zwischen beiden Häusern Sinn machen, soll nach dem Grundsatz „Structure follows Strategy“ (zuerst Ziele definieren, dann Strukturen festlegen), ergebnisoffen diskutiert werden.