Trotz der erfreulich klaren Zustimmung (61 Prozent Ja) in der Stadt Bern zum Tram Region Bern ist das Grüne Bündnis enttäuscht über die Ablehnung in den Nachbargemeinden Ostermundigen (53% Nein) und Köniz (61% Nein). Die Gegner/innen in allen drei Gemeinden haben es mit einer emotionalen Kampagne geschafft, ein zukunftsweisendes Tram-Projekt schlechtzureden, welches für die Umwelt, aber auch für die Regionsberner/innen Verbesserungen gebracht hätte.

Das Grüne Bündnis wird sich weiter dafür einsetzen, dass die Kapazitäts- und Pendlerprobleme umweltverträglich mit dem öffentlichen Verkehr und dem Langsamverkehr gelöst werden. Ohne umweltfreundliche Verkehrslösungen droht der ganzen Region ein Ersticken im Autoverkehr. Dringlich ist eine grundsätzliche Stärkung der regionalen Zusammenarbeit. Das Grüne Bündnis fordert konkrete Schritte in Richtung einer Stadtregion Bern.

Sehr erfreulich ist die deutliche Zustimmung zum Tram Region Bern in allen Stadtberner Stadtteilen. Auch der direktbetroffene Stadtteil Breitenrain/Lorraine sagt mit 61 Prozent JA zum Tram Region Bern. Das Ja der Stadtberner/innen zeigt, dass der Nutzen vom Tram Region Bern gewürdigt wurde und diese Form der umweltverträglichen Mobilität sehr breite Unterstützung geniesst. Nach dem Nein der beiden Gemeinden Ostermundigen (53% Nein) und Köniz (61% Nein) müssen die rund 17 Millionen Fahrgäste pro Jahr auf der heutigen Linie 10 weiterhin wie Sardinen in zu kleinen Bussen ausharren. Die Ablehnung des Projektes Tram Region Bern ist sowohl umwelt- wie regionalpolitisch klar eine verpasste Chance. Die Gegner/innen haben während des Abstimmungskampfes viel Kritik geäussert ohne konkrete Lösungsvorschläge einzubringen wie die regionalen Verkehrsprobleme gelöst werden könnten. Es gilt weiterhin mehrheitsfähige Lösungen zu finden. Das Grüne Bündnis wird sich weiter dafür einsetzen, dass die Kapazitätsprobleme umweltverträglich mit dem öffentlichen Verkehr und auch dem Langsamverkehr gelöst werden. Ohne umweltfreundliche Verkehrslösungen droht ein Ersticken im Autoverkehr und eine Zunahme der Blechlawinen durch Wohnquartiere.

Region Bern neu gründen: Engere regionale Zusammenarbeit in Richtung Fusion
Die Pendlerströme und –distanzen in der Region Bern nehmen seit 1970 stark zu. Die Folge sind regionale Autoströme in und aus der Stadt Bern und entsprechende Probleme für die Umwelt und Wohnbevölkerung. Ein grosser Teil der zunehmenden Pendlerströme in der Region Bern hat mit einer ungesunden Verteilung von Arbeitsplätzen und Einwohner/innen zu tun. Abhilfe für eine stärkere regionale Betrachtungsweise bringt eine „Stadtregion Bern“, wie sie der Verein „Bern neu gründen“ jüngst in einer Studie aufgezeigt hat. Eine Stadtregion Bern mit zwölf Gemeinden (Köniz, Ostermundigen, Muri, Ittigen, Zollikofen, Wohlen, Bolligen, Bremgarten, Kehrsatz, Kirchlindach, Frauenkappelen und Bern) würde über 240‘000 Einwohner/innen und über 190‘000 Beschäftigte umfassen. Eine stärkere regionale Betrachtungsweise und auch ein regionales Zugehörigkeitsgefühl wäre eine Chance für zukunftsfähige Lösungen über den Verkehrsbereich hinaus.