Das Grüne Bündnis (GB) nimmt mit Befriedigung von den Antworten des Gemeinderates zu den beiden Vorstössen „Velostadt Bern 2030“ und „Veloregion Bern“ Kenntnis. Der Gemeinderat unterstützt die Forderung des GB, die Anzahl der mit dem Velo zurückgelegten Wege bis ins Jahr 2030 zu verdoppeln und damit den Veloverkehrsanteil am Gesamtverkehr in der Stadt Bern markant zu erhöhen.

Mit der Motion „Velostadt Bern 2030“ (Regula Tschanz/Stéphanie Penher) fordert das Grüne Bündnis (GB), dass die Stadt Bern die nötigen Massnahmen trifft, um die Zahl der mit dem Velo zurückgelegten Wege bis ins Jahr 2030 zu verdoppeln und damit den Veloverkehrsanteil am Gesamtverkehr deutlich zu erhöhen. Mit einer Revision des Reglements über die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs sollen die Grundlagen und Instrumentarien für die Umsetzung dieses Ziels geschaffen werden.

Um die angestrebte Erhöhung des Veloverkehrsanteils zu erreichen, ist eine intensive Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden unabdingbar. Denn täglich pendeln rund 100‘000 Personen von ausserhalb in die Stadt. Deshalb fordert die Motion „Veloregion Bern“ (Regula Tschanz/Franziska Grossenbacher), dass die Stadt Bern gemeinsam mit Nachbarn gemeindeübergreifende Velo-Förderprojekte initiiert und realisiert. Gerade für jene Nachbargemeinden, welche nur wenige Kilometer vom Zentrum der Stadt Bern entfernt liegen, ist das Velo eine sinnvolle und attraktive Alternative zum motorisierten Pendlerverkehr.

Das GB freut sich, dass der Gemeinderat zur Entgegennahme der beiden Vorstösse bereit ist. Der Gemeinderat bekräftigt damit sein Legislaturziel, den Veloverkehr wirksam zu stärken. Dies ist bitter nötig: Der Mikrozensus „Verkehr 2010“ zeigt, dass das Velofahren in der Stadt Bern stagniert. Angesichts des prognostizierten Wachstums von 25 Prozent beim motorisierten Individualverkehr und von 60 Prozent beim öffentlichen Verkehr bis ins Jahr 2030 ist eine Stagnation beim Veloverkehr schlicht nicht akzeptabel. Nur wenn es gelingt, das Verkehrswachstum vermehrt auf den Fuss- und Veloverkehr zu lenken, kann diese Entwicklung auf eine menschen- und stadtverträgliche Art und Weise aufgefangen werden.

Die zwei Motionen sind ein weiterer wichtiger Anstosse des GB zur Weiterentwicklung der Verkehrs- und insbesondere der Velopolitik in der Stadt Bern. Schon das seit 2001 bestehende Reglement über die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs geht auf eine Initiative des GB aus dem Jahr 1996 zurück. Das GB wird sich weiterhin engagiert für die Förderung des Langsamverkehrs einsetzen und bei einer zu zögerlichen Umsetzung von nötigen Massnahmen für die Steigerung des Veloverkehrsanteils weitere Interventionen prüfen.