Stadt muss Chance für gemeinnützigen und innovativen Wohnungsbau nutzen
Das Grüne Bündnis (GB) ist erfreut, dass die Stadt Bern mit dem geplanten Landkauf im Viererfeld der Realisierung einer innovativen Siedlung in der Länggasse einen Schritt näher kommt. Das GB bedauert jedoch, dass die Chance nicht genutzt wird, das ganze Areal zu erwerben und aus einer Hand zu beplanen. Der gemeinnützige Wohnungsbau soll im Viererfeld/Mittelfeld mit einer innovativen Siedlung gefördert und entwickelt werden. Daher fordert das GB zu 100 Prozent auf gemeinnützige Wohnbauträger zu setzen.
Die Überbauung des Viererfeldes in der Länggasse entspricht den Forderungen des Grünen Bündnis (GB) für eine attraktive Wohnstadt Bern, welche nachhaltig ist und den gemeinnützigen Wohnungsbau fördert. Mehrere GB-Vorstösse im Stadtrat haben innovative Projekte gefordert, u.a. Postulat Dvoracek (2004): Viererfeld Süd: „Autofreies Wohnen ermöglichen“ und Motion Imboden/Michel (2007): „Überbauungsordnung für eine zukunftsträchtige, nachhaltige Siedlung in der Stadt Bern vorantreiben“. Hängig ist zudem die überparteiliche Initiative „Für preisgünstigen Wohnraum“. Der Anteil an gemeinnützigem Wohnungsbau in der Stadt Bern ist heute sehr gering. Die Stadt muss deshalb die Gelegenheit nutzen, das ganze Viererfeld dem Kanton abzukaufen und auf beiden Arealen den gemeinnützigen Wohnungsbau zu entwickeln. Der vorgesehene Anteil von 40% gemeinnützigem Wohnungsbau reicht bei weitem nicht. Es besteht hier die einmalige Chance, die gesamte Wohnfläche für den gemeinnützigen und bezahlbaren Wohnraum, auch für Familien, zu nutzen. Die Stadt soll hier keine Eigentumswohnungen erstellen, da dies Private anderswo machen können und auch tun.
Für das GB entscheidend ist die Qualität der Überbauung. Es braucht öffentliche und halböffentliche Freiräume, autoarme Verkehrskonzepte, ein gutes Fuss- und Velowegnetz (Velobrücke), eine optimale ÖV-Erschliessung, innovative Gemeinschaftseinrichtungen und Dienstleistungsangebote vor Ort (Quartierläden, Quartiertreff, Kita). Zu einer zukunftsträchtigen Siedlung gehört auch die Berücksichtigung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft und eine gute soziale Durchmischung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Das Grüne Bündnis wird sich im Rahmen der Planungen und politischen Diskussion dafür einsetzen, das im Viererfeld/Mittelfeld eine zukunftsfähige Wohnsiedlung entsteht, die nachhaltigen und gemeinnützigen Ansprüchen genügt.