Das Grüne Bündnis (GB) unterstützt in seiner Stellungnahme grundsätzlich die Vorlage „Gebietsschutz Quartiere an der Aare“. Die Vorlage ist jedoch sehr einseitig auf den Hochwasserschutz ausgerichtet. Das GB vermisst Kombinationen der Schutzmassnahmen mit einer besseren Zugänglichkeit zur Aare und einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität.

Eine Investition mit Mehrwert für alle Bernerinnen und Berner
Der Aufenthalt in und an der Aare ist ein wichtiger Teil der Lebensqualität der Bernerinnen und Berner. Die Kosten für die Hochwasserschutzmassnahmen werden auf rund 93 Millionen Franken geschätzt. Die Stadt trägt knapp die Hälfte dieser Kosten. Für das Grüne Bündnis (GB) ist es angesichts der hohen Kosten eine demokratiepolitische Bedingung, ein Projekt mit einem Mehrwert für alle Bernerinnen und Berner auszuarbeiten. Das GB ist bereit, in den Schutz des historisch gewachsenen Matte-Quartiers und in den gesamten städtischen Aareraum zu investieren. Im Gegenzug verlangen wir jedoch einen Mehrwert: Das Aareufer muss für die breite Bevölkerung aufgewertet und zugänglich gemacht werden.

Hochwasserschutz mit Erholungsnutzung kombinieren
Im Dalmazi und Altenberg könnten die Hochwasserschutzmassnahmen mit Stufen zur Aare hin kombiniert werden. Wie im Bärenpark würde damit eine attraktive Umgebung zum Verweilen geschaffen. Mit den Stufen würde sich das Angebot an sicheren Einstiegen in die Aare vergrössern. Beim Park im Schwanenmätteli wurde es ebenfalls verpasst, den Hochwasserschutz mit einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität zu verbinden. Hier vermisst das GB ebenfalls eine attraktive Gestaltung des Aareufers mit stufenartigen Sitzgelegenheiten.

Öffentlicher Zugang zur Aare gewährleisten
Die Stadt Bern ist gemäss dem kantonalen See- und Flussufergesetz verpflichtet, den öffentlichen Zugang zur Aare zu gewährleisten. Im Gegensatz zum Vorprojekt von 2009 wird in der Matte auf einen begehbaren Quai verzichtet. Das ist eine verpasste Chance, das Aareufer aufzuwerten und der Bevölkerung zugänglich zu machen. Die drohenden Einsprachen der AnrainerInnen stehen in keinem Verhältnis zu den von allen getragenen finanziellen Aufwendungen, die den Schutz der Liegenschaften in der Matte gewährleisten sollen. Für die Installation der mobilen Massnahmen wir ein Unterhaltsweg erstellt. Das Grüne Bündnis findet es absurd und nicht umsetzbar, dass dieser Weg der Öffentlichkeit vorenthalten wird. Das GB fordert in seiner Stellungnahme für den Bereich Matte eine Überarbeitung des Hochwasserschutzprojektes, welche ein öffentlich zugängliches Aareufer schafft.