An einer Medienorientierung stellten das Grüne Bündnis (GB) und die Junge Alternative (JA!) heute ein gemeinsames Positionspapier zur Velopolitik vor. Im Vergleich zu anderen Städten wie Zürich oder Basel, kommt die Stadt Bern punkto Veloförderung kaum voran. Dies muss sich ändern. An der Kreuzung Bundesgasse / Monbijoustrasse am unteren Ende des Hirschengrabens wurden die Forderungen von GB und JA! nach mehr Sicherheit und einem grösseren Stellenwert der Velofahrenden im Strassenverkehr sowie nach besseren Parkierungsmöglichkeiten und nach mehr durchgehenden und komfortablen Veloverbindungen an konkreten Situationen veranschaulicht.

Im jüngst publizierten nationalen Velostädte-Rating „PRIX Velostädte“ belegt die Stadt Bern den enttäuschenden 18. Platz. Das Grüne Bündnis (GB) und die Junge Alternative (JA!) fordern den Gemeinderat auf, bei der Veloförderung nun zügig voranzuschreiten. „Der Anteil der Wege, die in der Stadt Bern mit dem Velo zurückgelegt werden, liegt heute bei 11 Prozent – unser Ziel ist es, diesen Anteil bis 2030 zu verdoppeln“, führte Franziska Grossenbacher, Vizepräsidentin der Fraktion GB/JA! aus. In anderen Schweizer Städten werden solche Ziele längst in die Tat umgesetzt: “ Bern war mit der Einführung der Fachstelle Fuss- und Veloverkehr, die auf eine Initiative des Grünen Bündnis zurückgeht, 2001 eine Pionierin, aber seither haben andere Städte Bern überholt. Jetzt braucht Bern grünes Licht für die Veloförderung.“, sagte Natalie Imboden, GB-Präsidentin. Das GB und die JA! haben deshalb ein Positionspapier mit den Defiziten der heutigen Veloförderung und konkreten Massnahmen zur Verbesserung erarbeitet.

Vorgestellt wurden die Forderungen heute anhand von konkreten Anschauungsbeispielen an der Kreuzung Bundesgasse / Monbijoustrasse am unteren Ende des Hirschengrabens. „Es braucht unbedingt direkte und sichere Veloverbindungen zwischen der Innenstadt, den Quartieren und der Agglomeration. Der Veloverkehr muss auf getrennten Spuren geführt werden und bei unübersichtlichen Verkehrssituationen müssen die Velospuren rot durchgezogen sein“, erläuterte Stéphanie Penher, Fraktionspräsidentin GB/JA!.
Seraina Patzen, Stadträtin der JA!, stellte beim Veloparkplatz die Visionen von GB/JA! zu mehr und attraktiveren Parkierungsmöglichkeiten für Velos vor: „Es braucht unbedingt genügend kostenlose Veloabstellplätze, um das Velo als Fortbewegungsmittel attraktiver zu machen. Auch sollen Pumpensäulen und e-bike-Aufladestationen mit Solarstrom nicht nur in bewachten Stationen verfügbar sein.“

Damit die Veloförderungen in der Stadt Bern vorangetrieben wird und mehr Menschen zum Velofahren motiviert werden, braucht es auch verbindliche Zielsetzungen: „Durch die Förderung des Veloverkehrs können die Mobilitätsbedürfnisse befriedigt und der öffentliche Verkehr entlastet werden. Dafür braucht die Stadt Bern ein verbindliches Massnahmenkonzept“, führte Regula Tschanz, GB-Stadträtin, aus. Die GB/JA!-Fraktion hat dies im Juni 2013 mit einem Vorstoss gefordert.