Die GB/JA! Fraktion verlangt vom Gemeinderat, dass er die Planung des Gaswerkareals selber in die Hand nimmt. Der Gaskessel soll bestehen bleiben und seine Lärmschutzsanierung muss eingeleitet werden, besonders wenn in Zukunft Wohnraum in der Umgebung entstehen soll. Schliesslich muss die ÖV-Anbindung gewährleistet werden und ein Anteil von mind. 50% an gemeinnützige Wohnbauträger abgegeben werden.

Es ist unverständlich, dass die Stadt die Planung des Gaswerkareals aus der Hand gibt. Die Weichen für die Planung der letzten grossen zentrumsnahen Freifläche von Bern und die darauf gewachsene Qualität der verschiednen Nutzungen sowie die entstandenen Freiräume müssen durch die Stadt gestellt werden und dürfen nicht einem privaten Investor überlassen werden. Es ist eine schwierige Planung, weil hier in hohem Masse unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen. Umso wichtiger sind dabei ein transparenter Prozess und eine nachhaltige Planung, welche ohne Zeitdruck in Angriff genommen wird. Dies ist insofern möglich und finanziell abgesichert, als die EWB für die Sanierung bereits explizit Rückstellungen in der Höhe von 20 Mio. Franken getätigt hat. Es gibt also keinen Grund für den angeblichen grossen Zeitdruck und es ist Aufgabe der Stadt, den Prozess zu entschleunigen.

Das Areal des alten Gaswerks hat aufgrund seiner exponierten Lage und Geschichte für Bern eine grosse Bedeutung. Seit dem Ende der Gasproduktion 1967 konnten sich nicht nur die Natur auf der 55’000m2 Fläche entfalten, sondern auch die seither gewonnenen Freiräume: die Theater- und Konzerthalle der Dampfzentrale und der Gaskessel sowie Kreativbetriebe und Kunstschaffende in der alten Ryff-Fabrik. Dazu gehören auch die Entstehung des Freien Landes Zaffaraya und dessen gewaltsame Räumung 1987 sowie die daraus entstandenen Bewegungen und Freiräume, die einen wichtigen Teil der Berner Geschichte darstellen.

Die GB/JA! Fraktion wird eine Motion einreichen, die vom Gemeinderat verlangt, dass die Stadt, anstelle eines privaten Investors, die Weichen (Art und Mass der Nutzung) für die Entwicklung des Gaswerkareals stellt.