Das Grüne Bündnis nutzt die aktuelle öffentliche Mitwirkung zur «Zukunft Bahnhof Bern» und fordert einen autofreien Bahnhofsplatz sowie die intensive Prüfung aller Alternativen zur unterirdischen Velostation im Hirschengraben. Die geplante Fussgängerpassage erachtet es als notwendig. Jedoch muss bei der Neugestaltung des Hirschengrabens nachgebessert werden. 

Am Freitag läuft die öffentliche Mitwirkung für die städtischen Verkehrsmassnahmen im Rahmen des Vorhabens «Zukunft Bahnhof Bern» aus. Das Grüne Bündnis (GB) hat hierzu eine Reihe kritischer Eingaben gemacht.

Personenpassage und autofreier Bahnhofsplatz

Für das GB ist das Endziel ein autofreier Bahnhofsplatz. Laut einer Umfrage des Städteverbandes wird das auch von 69 % der Bernerinnen und Berner befürwortet. Das GB lehnt grundsätzlich die Verbannung von Menschen in den Untergrund ab. Das erwartete Wachstum an ÖV, Fuss- und Veloverkehr und Anforderungen der Verkehrssicherheit legen jedoch die Notwendigkeit einer unterirdischen Fussgängerpassage nahe. Die Fussgängerunterführung würde auch nach der Umsetzung eines autofreien Bahnhofsplatzes benötigt. Deshalb akzeptiert das GB die unterirdische Personenpassage.

Velostation wird kritisch gesehen

Eine unterirdische Velostation soll die heutigen kostenlosen Parkplätze auf dem Hirschengraben ersetzen. Der Bedarf an Veloparkplätzen ist unbestritten. Jedoch zeigt die bis heute nicht ausgelastete Velostation im Postparc, dass ein solches Konzept nicht unter allen Umständen funktioniert. Die eidgenössische Kommission für Denkmalpflege lehnt aus archäologischen Gründen die Velostation im Hirschengraben ab. Die Realisierung ist also an grosse Risiken gebunden. Das GB wird deshalb dem sehr teuren Bau nur zustimmen, wenn sämtliche, auch unkonventionellen Alternativen geprüft und als absolut undurchführbar verworfen wurden. Die Velostation muss ausserdem gratis und optimaler Zugang von aussen und von den Gleisen gewährleistet sein.

Stadtklima mitdenken

Bei der geplanten Umgestaltung des Hirschengrabens sieht das Grüne Bündnis Nachbesserungsbedarf. Die aktuellen Pläne zur Umpflanzung der Bäume und Versiegelung des Bodens berücksichtigen nicht ausreichend die Konsequenzen für das Stadtklima. Wichtig ist für das GB ausserdem, dass der Hirschengraben auch in Zukunft ein Platz zum Verweilen ist. Ein Ort wo man sich gerne aufhält und auch hinsitzen kann. Dies darf nicht durch eine Umgestaltung zu einem reinen Fussgängerdurchgang verloren gehen.

Hier findet sich die vollständige Antwort des GB auf den Mitwirkungsfragebogen.

Kontakt:

Katharina Gallizzi, Stadträtin: 076 434 44 04

Franziska Grossenbacher, Stadträtin: 076 304 43 58