Aus Sicht des Grünen Bündnis (GB) fehlen im Nachtlebenkonzept Massnahmen für eine aufsuchende Jugendarbeit in der Innenstadt und eine städtische Strategie für Kulturlokale, die zur Erhaltung der kulturellen Vielfalt in der Stadt Bern notwendig wäre.

Ein Teil der Nachtlebendiskussion ist die latente Kritik an der Jugend und ihrer Mitbenutzung des öffentlichen Raumes. Das „Partyvolk“, welches in den Clubs verkehrt, lässt sich durch mehr Eigenverantwortung der Clubs (Security-Konzept) und effektive Einhaltung des Gastgewerbegesetzes (kein Verkauf von Alkohol an Betrunkene) in Schach halten. Die Jugendlichen verkehren jedoch meist nicht in denselben Clubs und müssen deshalb über andere Wege angesprochen werden. Der öffentliche Raum muss für Jugendliche zugänglich sein. Durch die Sensibilisierung mittels aufsuchender Jugendarbeit können mögliche Konflikte mit PassantInnen und Geschäftsführenden vermieden werden. Offene Parks, aber auch die Möglichkeit zu Zwischennutzungen in Räumen oder an öffentlichen Orten sind weitere nötige Massnahmen.
Zudem muss die nicht-kommerzielle kulturelle Vielfalt in der Stadt Bern unbedingt gefördert werden. Um eine McDonaldisierung oder eine Madwallstreetisierung der Stadt zu verhindern, braucht es eine Strategie für Kulturlokale. Kleine Kellerlokale aber auch grössere Konzertlokale haben ihren Platz in der Wohnzone und dürfen nicht durch zunehmende Mietspekulationen verdrängt werden. Es gibt also durchaus einen Zusammenhang mit Fragen der Kulturförderung.