Dieses Grossprojekt wird neuen Autoverkehr generieren und verhindert die extrem dringende Reduktion des CO2-Ausstosses. Unter dem zusätzlichen Autoverkehr werden auch die Quartiere der Stadt Bern leiden. Das Grüne Bündnis wird eine Einsprache einreichen und fordert den Gemeinderat nachdrücklich auf, dem absurden Projekt konsequent entgegenzutreten.

Mehr Strassen generieren mehr Verkehr

Verkehrswachstum und Wachstum der Strassenfläche gehen Hand in Hand. Je einfacher es ist, mit dem Auto zu fahren, umso mehr Menschen werden es tun. Das wird zwingend auch zu Mehrverkehr in den Quartieren führen. Die beim Anschluss Wankdorf geplante Verkehrsdosierung kann höchstens Verkehrsspitzen brechen, aber nicht die absolute Zahl der Autos, die in die Stadt oder aus der Stadt herausfahren. Ein Grossteil der Autofahrten auf der Autobahn haben ja Ziel oder Quelle innerhalb der Stadt. Der Ausbau torpediert die Reduktionsziele der Stadt Bern.

Klimaschutz geht nicht mit Mehrverkehr

Studien zeigen klar auf: Die Klimakrise kann nicht einfach durch die Umstellung auf alternative Auto-Antriebe gemeistert werden. Es geht nicht ohne eine Reduktion der gefahrenen Kilometer. Der Gemeinderat will bis 2025 (in drei Jahren bereits 45%) des CO2-Ausstosses im städtischen Verkehr reduziert haben. Der Autobahn-Ausbau steht dem diametral entgegen. Umso unverständlicher ist es, dass der Gemeinderat den neuen Anschluss Wankdorf begrüsst.

Erhoffte Stadtreparatur durch Bypass Ost ist unsicher

Es besteht Grund zur Vermutung, dass der Gemeinderat den Ausbau des Anschlusses Wankdorf akzeptiert, weil das ASTRA ihn unter Druck setzt mit der Aussage, der geplante Bypass-Ost-Tunnel (Eröffnung nach 2045) sei nur mit dem Anschluss Wankdorf zu haben. Dabei konnte bis jetzt nicht schlüssig begründet werden, warum die beiden Projekte zusammenhängen und voneinander abhängig sind. Zudem ist äusserst unsicher, ob der 2,5 Milliarden teure Autobahn-Tunnel je gebaut wird. Der Gemeinderat lässt sich hier auf eine heikle Wette ein.

Stadt- und klimaverträgliche Mobilität

Das Grüne Bündnis wird eine Einsprache einreichen und fordert vom Gemeinderat und auch vom Bundesamt für Strassen, dass die rein verkehrsplanerische und auf Kapazitätserweiterung fokussierte Perspektive verlassen und eine ganzheitliche Strategie gesucht wird. Es braucht jetzt eine klimapolitische Kehrtwende mit Fokus auf Langsamverkehr, Erhaltung der Natur und der Biodiversität.