Seit 1782 besteht im Marzili eine Badeanstalt. Heute ist sie eine der meistbesuchten Badis der Schweiz. Über 13‘000 Personen pro Tag suchen zu Spitzenzeiten Erfrischung im Marzili: Tendenz steigend, nehmen doch extrem heisse Tage infolge der Klimaerhitzung jährlich zu.

Die heutige Badeanlage ist zwar nicht über 200, aber doch immerhin 50 Jahre alt, und Sanierungen sind dringend notwendig. Gleichzeitig können weitere Verbesserungen vorgenommen werden, beispielsweise durch die Aufhebung zahlreicher Parkplätze im Umfeld des Marzili. Das reduziert Lärm und Hitze und entschärft nicht zuletzt die oftmals gefährliche Verkehrssituation für Fussgänger*innen. Über 1‘000 neue Veloparkplätze sorgen gleichzeitig dafür, dass das Marzili sogar besser erreichbar wird als vorher.

Auch ein neuer Aarehafen für Böötler*innen ist angedacht und soll für Entspannung der an Spitzentagen heiklen Bootssituation am heutigen Bootsausstieg sorgen. Biodiverse Flächen, neue Gastro- und Eingangsgebäude und eine sanfte Sanierung aller Garderoben und Duschen ergänzen das Projekt.

Enttäuscht zeigt sich das GB über die verpasste Chance, im Pachtkonzept für das Gastroangebot einen Schwerpunkt auf regionalen, biologischen und vegetarischen Angeboten festzuschreiben. Demokratiepolitisch fragwürdig ist auch, dass gewisse Projektänderungen im Stadtrat aufgrund des engen Zeitplans und der zwingend notwendigen Beckensanierung im Laufe des nächsten Winters nicht mehr diskutiert werden konnten.

Trotz dieser kleinen Makel haben die Mitglieder des GB das Projekt mit grosser Mehrheit angenommen und empfiehlt den Kredit zur Annahme – damit der Sommer im Marzili nicht baden geht.

Sebastian Schafer, Redaktion grünlinks